Die samtigen, hellgelben bis orangefarbenen Früchte mit ihren roten „Wangen“ sind in Tartes, Kuchen oder als Marmelade sehr beliebt. Aprikosen sind aber nicht nur köstlich, sondern auch ein Traum voller Vitamine!
Mit ihrem Nährstoffreichtum tragen sie zur Vitalität, Gesunderhaltung und zum Wohlgefühl des Körpers bei. Als Symbol der Jugend und Schönheit sollen sie vor UV-Strahlen schützen, für eine schöne weiche Haut sorgen und die Sehkraft stärken.
Stimmt das alles? Und wie sieht es mit getrockneten Aprikosen aus? Sind die genauso gesund?
Die Frucht
Aprikosen (Prunus armeniaca), im süddeutschen Raum auch unter dem Namen Marillen bekannt, gehören genauso wie Äpfel, Birnen, Erdbeeren, Himbeeren, Pfirsiche, Pflaumen, Zwetschgen, etc. zur Familie der Rosengewächse (Rosaceae). Ja, sogar die Mandel ist Teil dieser Familie.
Die Steinfrüchte sind etwa so groß wie ein Ei, fühlen sich samtig behaart an und sind hellgelb bis orangerot gefärbt. Die Größe und Farbgebung richtet sich nach der Sorte, deren Vielfalt enorm ist und durch ständige Neuzüchtungen weiter zunimmt.
Während die Hauptanbaugebiete der wärmeliebenden Früchte bisher Türkei, Südafrika, Spanien, Italien oder Frankreich sind, können sie unter bestimmten Bedingungen auch in Deutschland wachsen – meist gedeihen sie am besten im milden Klima der Weinbaugebiete.
Ihren lateinischen Namen, Prunus armeniaca, hat die Aprikose aufgrund eines Irrtums erhalten. Denn nicht Armenien ist die Heimat dieser köstlichen Frucht, sondern China, wo sie seit ca. 4.000 Jahren kultiviert wird. Über die Handelswege gelangte sie nach Vorder- bzw. Mittelasien.
Eine kleine Apotheke
Aprikosen sind gespickt mit vielen gesundheitsfördernden Stoffen wie z.B. sekundären Pflanzenstoffen, Vitaminen, Mineralstoffen und Spurenelementen. Wer kann, sollte Aprikosen so häufig wie möglich frisch bzw. roh verzehren und erst, wenn sie ganz reif sind – das Fruchtfleisch gibt dann mit einem leichten Fingerdruck nach. Aber auch getrocknete Aprikosen sind sehr zu empfehlen. Da hierbei das Wasser entzogen wurde, sind ihre großartigen Nährstoffe noch konzentrierter.
Hinweis: Wenn du getrocknete Aprikosen kaufst, wähle besser die ungeschwefelten (wenn möglich in Bio-Qualität). Ungeschwefelte erkennst du daran, dass sie NICHT die schöne gelb leuchtende Farbe haben, sondern eher bräunlich aussehen.

Als Verwandter des Pfirsichs, hat sie auch inhaltlich viel mit ihm gemeinsam. Nachfolgend sind ein paar herausragende Inhaltsstoffe genannt und ihre Funktion erläutert.
Kalium reguliert den Blutdruck und das Zellwachstum. Er fördert auch den Muskelaufbau, weshalb der Mineralstoff besonders für Sportler sehr wichtig ist. Aber auch Schwangere profitieren davon, da Kalium beim Entwässern hilft und somit einer Stauung der Beine entgegen wirkt, sowie das Herz und den Kreislauf entlastet.
Eisen ist wichtig für das Immunsystem, den Energiestoffwechsel und den Sauerstofftransport. Da die Blutmenge bei Schwangeren steigt, ist besonders in dieser Lebensphase auf eine ausreichende Eisenzufuhr zu achten. Hier sind Aprikosen eine köstliche Möglichkeit!1
Vitamin A (ß-Carotin) ist nicht nur sehr heilsam für die Haut und alle Schleimhäute, sondern auch für die Sehkraft, die Leber und schützt vor Infektionen. Auch für Gicht- und Rheuma-Patienten ist Vitamin A und folglich auch die Aprikose eine Wohltat.
Auch B-Vitamine sind in Aprikosen enthalten. Sie werden gerne vereinfachend als „Glücks-Vitamine“, „Anti-Stress-Vitamine“ oder einfach nur als „Gehirn-Vitamine“ bezeichnet, denn sie arbeiten zusammen für ein gesundes Gehirn. Weiterhin sind sie unerlässlich für die Energiegewinnung, am Eiweiß- und Fettstoffwechsel beteiligt, notwendig für das Wachstum und das Nervensystem sowie für Wundheilung und Haarpigmentierung.
Aprikosen tun der Leber gut
Eine Studie zeigte, dass der Konsum von Aprikosen vor Leberschäden schütze2, wie zum Beispiel vor einer Fettleber. Die nichtalkoholische Fettleber ist eine in Deutschland häufig vorkommende chronische Lebererkrankung bei der sich vermehrt Fette in der Leber einlagern. Auch vor Schäden, die durch freie Radikale verursacht werden, zeigten die Aprikosen Wirkung.3;4
In einer weiteren Studie wurden getrocknete Aprikosen an Ratten verfüttert, deren Leber teilweise entfernt war. Die Aprikosen halfen bei der Regeneration der Leber.5
Wie in diesem Beitrag beschrieben kann man mit einer entzündungshemmenden Ernährung, moderater Bewegung und einem niedrigen (negativen) Stresslevel ebenfalls seine Leber stärken.
Aprikosen enthalten viele Antioxidantien
Wie andere Obst- und Gemüsesorten sind auch Aprikosen reichhaltig mit Antioxidantien bestückt. Antioxidantien schützen jede einzelne Zelle vor Angriffen von sogenannten freien Radikalen (mehr dazu HIER). Somit können sie eine Vielzahl an Krankheiten abwehren, wie beispielsweise Krebs.
Ein bekannter Vertreter ist das bereits erwähnte ß-Carotin (Vitamin A).
Aprikosen helfen bei Darmträgheit
Ballaststoffe – wir alle wissen, dass wir sie brauchen um den Darm gesund zu halten. Wie schön, dass Aprikosen auch hiermit dienen können! Egal ob man zur getrockneten oder zur frischen (rohen) Variante greift, Ballaststoffe sind in beiden vorhanden und können somit vor Verstopfungen schützen.
Neben Aprikosen können natürlich auch andere Obst- und Gemüsesorten, sowie Hülsenfrüchte, Nüsse und Samen gegen Verstopfungen helfen (mehr dazu HIER und HIER).
Besonders für Schwangere zu empfehlen
Neben vielen Vitaminen, Mineralstoffen, Spurenelementen, sekundären Pflanzenstoffen, Ballaststoffen und anderen wichtigen Nährstoffen enthalten Aprikosen auch das für Schwangere so wichtige Vitamin Folsäure. Folsäure ist besonders für die Entwicklung des Ungeborenen von Bedeutung.
Also liebe Schwangeren, Sportler, Naschkatzen und überhaupt alle: wenn ihr Lust auf Aprikosen haben solltet – greift zu! Egal ob getrocknet oder frisch – beides ist unheimlich lecker! Bei den getrockneten jedoch lieber die Ungeschwefelten kaufen (die leicht bräunlichen).
Anwendung
Frische Aprikosen sind unheimlich köstlich, ABER sie müssen reif sein – sonst sind sie kein Genuss. Wer keine frischen Aprikosen bekommt, kann aber auch getrost getrocknete Aprikosen essen. Da das Wasser entzogen ist, sind die Nährstoffe noch konzentrierter – ein wahres Superfood quasi!
Aprikosen können im Kuchen, als Marmelade oder als Chutney verarbeitet werden. Auch herzhafte Gerichte können mit dieser leckeren Frucht verfeinert werden. Im Müsli oder Joghurt sind sie als Süßungsmittel ideal!
Ein sehr leckeres Rezept mit getrockneten Aprikosen sind folgende Energiekugeln, die sich auch wunderbar zum Mitnehmen eigenen:

Energiekugeln, Bliss Balls oder Rohkostpralinen – egal welcher Name dir besser gefällt, diese Kugeln mit Walnüssen und getrockneten Aprikosen sind himmlisch!
Fazit
Aprikosen sind nicht nur köstlich, sondern tragen auch zu einer gesunden Ernährung bei. Wie auch andere Obst- und Gemüsesorten geben sie uns eine Vielzahl an wichtigen Nährstoffen ohne die unser Körper nicht funktionieren könnte.
Daher greife sehr gerne zu! Egal ob schwanger, Sportler, weiblich oder männlich, dick oder dünn – alle können von ihren tollen Inhaltsstoffen profitieren!
Mal wieder ein tolles und vor allem köstliches Geschenk der Natur, welches sowohl in getrockneter Form als auch in der frischen (rohen) Variante ein wahres Superfood ist!
Quellen
Dies ist ein persönlicher Blog. Ich recherchiere nach bestem Wissen und Gewissen, gebe meine Quellen und aber auch meine persönliche Meinung an.
Münzing-Ruef, I. (1996). Kursbuch gesunde Ernährung: die Küche als Apotheke der Natur. Zabert Sandmann.
1Leitzmann, C., & Keller, M. (2013). Vegetarische Ernährung. 3., aktual. Aufl., Ulmer, Stuttgart, S276-303.
2Weiß, J., Rau, M., & Geier, A. (2014). Nichtalkoholische Fettlebererkrankung. Dtsch Ärztebl, 111, 447-452
3Yilmaz, B., Sahin, K., Bilen, H., Bahcecioglu, I. H., Bilir, B., Ashraf, S., … & Kucuk, O. (2015). Carotenoids and non-alcoholic fatty liver disease. Hepatobiliary surgery and nutrition, 4(3), 161.
4Ozturk, F., Gul, M., Ates, B., Ozturk, I. C., Cetin, A., Vardi, N., … & Yilmaz, I. (2009). Protective effect of apricot (Prunus armeniaca L.) on hepatic steatosis and damage induced by carbon tetrachloride in Wistar rats. British Journal of Nutrition, 102(12), 1767-1775.
5Yilmaz, I., Karaman, A., Vardi, N., Cetin, A., & Erdemli, E. (2013, July). Effects of organic apricot on liver regeneration after partial hepatectomy in rats. In Transplantation Proceedings (Vol. 45, No. 6, pp. 2455-2460). Elsevier.
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