Der uralte Spruch „An apple a day keeps the doctor away“ könnte tatsächlich etwas Wahres an sich haben. Äpfel können nachweislich deine Verdauung in Schwung bringen, helfen aber auch gleichzeitig bei Durchfall, da sie Schadstoffe und Bakterien binden und heraus schleusen können (Stichwort Pektine). Sie enthalten kaum Kalorien, kein Cholesterin und keine Purine.
Kein Wunder, dass der Apfel bei den Lieblingsobstsorten der Deutschen auf Platz 1 steht1.
Der Apfelbaum
Apfelbäume gehören zur Familie der Rosengewächse (Rosaceae) und der Gattung Malus. Durch die Kreuzung verschiedener Malus Gattungen entstand der bekannteste und weltweit am meisten genutzte Kulturapfel (Malus domestica).
Der Apfel gilt als das Obst schlechthin und hat mittlerweile eine große wirtschaftliche Bedeutung. Da Äpfel so beliebt sind, liegt es auch nahe, dass viele Hobbygärtner sie anbauen. Doch nicht immer wird der Wunsch vom Obst aus dem eigenen Garten erfüllt – trotz optimalem Standort und guter Pflege. Das liegt mitunter daran, dass Apfelbäume selbststeril sind. Das bedeutet: sie sind auf Fremdbefruchtung durch eine andere Sorte angewiesen. Für die Bestäubung der Apfelblüten ist der Pollen einer anderen Sorte nötig. Hier helfen auch wieder unsere fleißigen Bienen und andere Fluginsekten.
Der Apfel
Schon seit August ist die Apfelernte im Gange und sie wird sich auch noch bis in den Oktober ziehen – je nachdem welche Apfelsorte angepflanzt wurde. Äpfel gehören zu den Lieblingsobstsorten der Deutschen. Er ist ja auch unheimlich lecker – und praktisch noch dazu. Da er sich überall mit hinnehmen lässt – ohne große Vorbereitung, ist er der perfekte Snack für Zwischendurch.
Er hat wenig Kalorien, ist gleichzeitig reich an Antioxidantien, Ballaststoffen, Mineralstoffen (wie z.B. Kalium und Kalzium) und Vitaminen (vor allem Vitamin C).
Vitamin C (Ascorbinsäure) hat wichtige Funktionen im Immunsystem, stärkt kollagene Fasern im Bindegewebe und wirkt antioxidativ.
Wer aber genauer hinschaut wird feststellen, dass diese „handvoll Gesundheit“ noch viele wertvolle Biostoffe in oder direkt unter der Schale trägt. Dazu gehören organische Säuren, welche der Leber bei der Entgiftung helfen, verschiedene Gerbstoffe, ätherische Öle und Pektin. Pektin ist mit seiner Heil- und Schutzwirkung besonders für den Darm und Gefäße von Vorteil (mehr dazu weiter unten).
Studien haben gezeigt, dass der Apfel helfen kann2:
Wissenschaftlich nachgewiesen ist auch, dass der Konsum von Obst und Gemüse allgemein das Risiko an Krebs zu erkranken, senkt2.
Was ist Pektin?
Pektin ist ein Quellstoff, der vor allem in der Schale von Äpfeln, aber auch in Quitten, Bananen, Johannisbeeren und anderen Früchten enthalten ist.
Im Ersten Weltkrieg wurden schwerste Ruhrerkrankungen mit Äpfeln geheilt3. Das Pektin bindet sich im Darmtrakt an fettige Substanzen – einschließlich Cholesterin, Giftstoffe und Bakterien – und eignet sich daher wunderbar um den Darm zu entgiften. Seither sind Pektin-Tage bei Durchfällen ein bewährtes Hausmittel, was auch wissenschaftlich bestätigt werden konnte3.
Nicht nur das Pektin, sondern auch viele andere wichtige Nährstoffe wie Vitamin C, Vitamin K und Kalium sitzen in oder knapp unter der Schale, weshalb man den Apfel besser mit Schale verzehren sollte.
Verwendung vom Apfel
Es geht doch nichts über einen schönen, knackigen, frischen Apfel, oder?!
Besonders nach dem Sport ist der Apfel ein perfekter Snack. Über seine Ballaststoffe freuen sich die Darmbakterien und sein Zucker versorgt die Muskeln schnell wieder mit neuer Energie.
Ein großer Pluspunkt für den Apfel ist der Umstand, dass er vielfältig verwendbar und lange haltbar ist. Der Apfel kann zu Saft, Kompott, Mus, Marmelade, Wein und Schnaps verarbeitet werden. Besonders Veganer schätzen sein Pektin als pflanzliches Geliermittel.
Da der Apfel auf der Liste der „Dirty Dozen“ steht, sind ungespritzte Äpfel unbedingt empfehlenswert – vor allem, wenn man ihn mit Schale isst (was auch nur zu empfehlen ist). Einfach mal den Marktverkäufer fragen – der sollte Auskunft geben können. Im Laden ist es dann besser zu den Bio-Äpfeln zu greifen.
TIPP: Viele (Pollen-) Allergiker reagieren leider aufgrund einer Kreuzreaktion häufig auf Äpfel. Da kann man versuchen die alten Apfelsorten zu bekommen, diese werden häufig besser vertragen. Auch hilft es vielen, wenn die Äpfel erhitzt wurden. So werden dann Apfelmus, Apple Crumble oder diese leckeren Quinoa-Muffins trotzdem vertragen.
Fazit
Der Spruch „an apple a day keeps the doctor away“ scheint tatsächlich nicht aus der Luft gegriffen zu sein. Äpfel können vor vielen Krankheiten schützen, schmecken unheimlich lecker und sollten in keinem Haushalt fehlen.
Es gibt auch eine Studie, die eine Verbindung zwischen regelmäßigem Apfelkonsum und sexueller Lust bei Frauen fand4. Ob dies wirklich zutrifft, kann man (Frau) ja mal ausprobieren. Die Probanden aßen lediglich einen Apfel täglich. Wer weiß, vielleicht hilft es ja ;)
Bist du auch ein Apfel –Fan?! Hast du eine Lieblingssorte? Wenn ja, welche?!
Quellen
1https://de.statista.com/infografik/12081/lieblingsobst/
2Boyer, J., & Liu, R. H. (2004). Apple phytochemicals and their health benefits. Nutrition journal, 3(1), 5.
3Rabbani, G. H., Teka, T., Zaman, B., Majid, N., Khatun, M., & Fuchs, G. J. (2001). Clinical studies in persistent diarrhea: dietary management with green banana or pectin in Bangladeshi children. Gastroenterology, 121(3), 554-560.
4Cai, T., Gacci, M., Mattivi, F., Mondaini, N., Migno, S., Boddi, V., … & Mereu, L. (2014). Apple consumption is related to better sexual quality of life in young women. Archives of gynecology and obstetrics, 290(1), 93-98.
Münzing-Ruef, I. (1996). Kursbuch gesunde Ernährung: die Küche als Apotheke der Natur. Zabert Sandmann.
Glutenfreie Lebkuchen
Glutenfreie Lebkuchen - schon im Ofen verströmen sie den typischen Duft von Weihnachten... Weihnachten und Lebkuchen gehören für viele Menschen Read more