Nicht nur Nahrungsmittel nähren den Körper. Auch durch Bewegung erhält der Körper positive Bestätigung und mehr Energie.
In Bewegung zu bleiben, geistig wie auch körperlich, ist eine lebenslange Aufgabe. Als Kleinkind bewegen wir uns meist sehr viel und haben sehr viel Freude daran. Denkt nur daran wie stolz und fröhlich Kinder sind, wenn sie endlich das Krabbeln oder Laufen gelernt haben. Sie strahlen über das ganze Gesicht und wollen Neues entdecken. Sehr schnell entdecken sie das Rennen, Springen, Klettern und sind kaum zu bremsen, da sie vor Energie und Freude nur so sprühen.
Diese Begeisterung muss jedoch kultiviert werden, damit sie ein Leben lang anhält. Begeisterung für die eigene Bewegung bedeutet Begeisterung für sich selbst zu entwickeln. Dies sollte der Grund für die Bewegung sein – dann nährt der Sport den Körper. Wenn Sport Spaß macht, wird er gerne regelmäßig betrieben und kann positive Effekte sowohl auf den Körper als auch auf die Psyche ausüben.
Viele verbinden mit dem Wort „Sport“ quälende, langweilige Stunden im Fitnessstudio. Wer dieser Meinung ist, hat noch nicht die richtige Sportart gefunden. Sport/Bewegung kann und sollte meiner Meinung nach Spaß machen, denn fördern und fordern gilt für den Körper sowie für den Geist. Deshalb darf und soll der Sport zwischenzeitlich anstrengend sein, manche werden sich vielleicht auch während der Belastung fragen warum sie sich das antun. Am Ende aber sollte jeder mit einem guten Gefühl nach Hause gehen. Erschöpft, aber dennoch stolz und fröhlich. Wie ein kleines Kind, das gerade den ersten Schritt gemacht hat. Dann hat man sich richtig entdeckt!
Sport in der öffentlichen Wahrnehmung
In Youtube Videos oder in der Werbung wird Sport häufig mit dem Ziel beworben, eine gute Figur am Strand zu machen. Dies ist natürlich ein netter Nebeneffekt, aber nicht der einzige Grund weshalb sportliche Betätigung wichtig ist, denn Sport ist nicht nur zum Abnehmen gedacht. Im Gegenteil – eigentlich sollte Sport eher dafür sorgen, dass man sein Gewicht hält. Sehr große Gewichtsschwankung mag unser Körper nämlich nicht so gerne.
Genauso wie gesunde Ernährung, gehört Sport zu einem gesunden Lebensstil dazu. Sie gehen quasi Hand in Hand. Unser Stoffwechsel ist darauf ausgelegt zwischendurch angeheizt zu werden um effektiv arbeiten zu können, ähnlich wie ein Automotor. Dieser muss auch ab und zu mal richtig aufgewärmt werden, damit er länger hält. Genauso ist es mit unserem Körper, der auch regelmäßig „erhitzt“ werden sollte. Dabei wird die Durchblutung gesteigert, der Stoffwechsel wird angeregt und biochemische Prozesse laufen besser.
Sport dient aber auch der Stressbewältigung. Man kann den Alltag hinter sich lassen und komplett abschalten. Für diesen Zeitraum sollte gelten:
3…2…1… MEINS!
Was bedeutet der Sport für meinen Körper?
Wie schon erwähnt, wird der Stoffwechsel beim Sport angeregt, wodurch die Durchblutung und Sauerstoffversorgung im Gewebe erhöht wird. Das Gewebe wird gestrafft und man fühlt sich wohler in seiner eigenen Haut.
Die angeregten Muskeln werden gestärkt und aufgebaut. Dies hat nicht nur einen höheren Energieverbrauch zur Folge, sondern bewirkt auch beispielsweise eine aufrechtere Haltung.
Muskelzellen verbrauchen mehr Energie als Fettzellen.
Sind die Muskeln einmal aufgebaut, wird man gar nicht mehr aktiv an das „Aufrecht stehen“ denken müssen, denn ein starkes Muskelkorsett bewirkt eine aufrechte Haltung. Dies kommt auch im Alltag zu Gute, da man auf andere selbstbewusster wirkt.
Durch die bessere Durchblutung werden auch Gelenke besser versorgt, welche in ihrer Funktion gleichzeitig durch den gestärkten Muskelapparat gestützt und geschützt werden. Dadurch kann Gelenkverschleiß vorgebeugt werden.
So kann vielen Krankheiten vorgebeugt oder deren Verlauf positiv beeinflusst werden.
Hier einige Beispiel:
- Psychische Probleme (z.B. Depression, Stress, Angstzustände)3
- Diabetes (positive Wirkung nicht nur auf den Blutzuckerspiegel, sondern auch auf den Fettstoffwechsel, Blutdruck und das Herzkreislaufsystem allgemein)1,2
- Neurodegenerative Krankheiten (z.B. Demenz, Morbus Parkinson, Multiple Sklerose)3
- Krebstherapie (u.a. bessere Überlebenschancen und höhere Lebensqualität während der Therapie)3
Natürlich muss man die Intensität der Bewegung an den jeweiligen Gesundheitszustand anpassen, aber es wird immer wieder deutlich:
Bewegung ist förderlich für den Heilungsprozess.
Auch älteren Menschen kann eine Kombination aus Kraft- und Balance-Training helfen, das Risiko von Stürzen zu verringern3.
Es gibt also unzählige Gründe und Vorteile in Bewegung zu bleiben. Man muss ja nicht gleich einen Triathlon laufen. Auch hier gilt: jeder Mensch ist einzigartig. Nicht jede Sportart ist für jeden von Vorteil – deshalb muss jeder für sich herausfinden welche Sportart ihm in seiner derzeitigen Lebenssituation liegt.
Wichtig: finde deinen Spaßfaktor!
Wer früher sportlich war wird sehr schnell merken, dass der Körper Erinnerungsfunktionen hat. Die Muskeln werden sich an die Bewegungsabläufe erinnern – ähnlich wie beim Fahrrad fahren. Erwarte dennoch am Anfang nicht zu viel.
Setzte dir Ziele, die auch machbar sind. Wer heute anfängt mit dem Joggen wird morgen keinen Marathon laufen können. Das wird keiner erwarten und das solltest du auch nicht von dir selber erwarten.
Versuche auch im Alltag mehr Bewegung einzubauen. Lass z.B. das Auto häufiger stehen und nimm dafür das Fahrrad. Langsam die Länge der zurückgelegten Strecken steigern. Nimm die Treppe anstelle des Aufzuges und wenn du in den 9. Stock musst, fahr die ersten Stockwerke und gehe das letzte Stockwerk zu Fuß bis du fit genug bist die ganze Strecke zu Fuß zurückzulegen.
Gib deinem Körper Zeit und starte langsam durch. Es wird auch Durststrecken geben.
Als du als kleines Kind das Laufen gelernt hast, ging das auch nicht von heute auf morgen. Aber du hast nicht aufgegeben! Du bist hingefallen, klar, aber auch immer wieder aufgestanden!
Das wirst du jetzt fortsetzen :)
Sport macht dich deiner selbst bewusst! – Finde den Spaß und du findest dich selbst!
Quellen
1Eriksson KF, Lindgarde F. Prevention of type 2 (non-insulin-dependent) diabetes mellitus by diet and physical exercise. The 6-year Malmo feasibility study. Diabetologia 1991;34(12):891–8.
2Colberg, Sheri R. et al. Exercise and Type 2 Diabetes. Diabetes Care 2010; 33(12): e147-e167. doi: 10.2337/dc10-9990
3Pedersen, B. K. and Saltin, B. Exercise as medicine – evidence for prescribing exercise as therapy in 26 different chronic diseases. Scandinavian Journal of Medicine & Science in Sports 2015;25: 1–72. doi: 10.1111/sms.12581