Auberginen gehören zu den Nachtschattengewächsen, wie unter anderem auch die Kartoffel, Paprika und Tomate. Nachtschattengewächse wachsen nicht, wie man eventuell vermuten könnte, im Dunkeln, sondern der Name leitet sich von „Nacht-Schade“ ab. Dies soll auf die Giftigkeit manch einer Pflanze aus dieser Familie hindeuten. So gehört beispielsweise auch die Tollkirsche (Belladonna, bzw. Atropin) zu dieser Familie, welche u.a. Halluzinationen hervorrufen kann. In der Medizin wird dieses Nachtschattenerzeugnis in der Augenheilkunde und in krampflösenden Medikamenten (z.B. bei Asthma) verwendet5.
Die Aubergine, auch unter dem Namen „Eierfrucht“ bekannt, ist jedoch nicht giftig. Sie ist mit vielen Mineralstoffen gespickt, unter anderem mit Kalium, Calcium, Magnesium und im Vergleich zu anderen Gemüsesorten viel Eisen1. Frisches Gemüse ist immer eine tolle Quelle für viele verschiedene Makro- und Mikronährstoffe und so sind Auberginen ebenfalls reich an Vitaminen und Carotinen, welche als Antioxidantien den Körper vor schädlichen Umwelteinflüssen schützen2.
Viele der sekundären Pflanzenstoffe befinden sich in der Schale der Frucht, weshalb diese gerne mit verzehrt werden sollte4. Weiterhin enthalten Auberginen herzschützende Komponenten und werden sowohl zur Vorbeugung als auch bei der Erkrankung von Diabetes empfohlen3.
Wie ihr also seht, ist die Aubergine alles in Allem eine tolle Frucht. Ursprünglich kommt sie aus Indien 5 und kann aufgrund verschiedenster Kreuzungen in sämtlichen Farben und Formen erscheinen. Hier in Deutschland ist sie jedoch meist als dunkel-lila-farbene Frucht anzutreffen, manchmal auch weiß-lila gestreift.
In Restaurants werden Auberginen gerne als Antipasti gereicht. Ich persönlich finde, dass sie häufig eine gummi-artige Konsistenz haben, leider. Aber richtig behandelt können Auberginen wirklich lecker sein!! Wichtig vor allem ist es, sie lange genug garen zu lassen. Dann sind sie nicht so leder-/gummi-artig.
Woran erkenne ich eine reife Aubergine?
Gibt die Aubergine auf Fingerdruck nur leicht nach, während die Schale schön glänzend, glatt und fleckenfrei ist, ist sie reif. Beim Aufschneiden sollte das Fruchtfleisch hell sein. Grünes Fruchtfleisch deutet auf eine unreife Frucht hin und enthält, ähnlich wie bei Kartoffeln und Tomaten, das Alkaloid Solanin. Aus diesem Grund sollten unreife Früchte nicht verzehrt werden.
Lässt sich die Schale leicht eindrücken und erscheint schrumpelig und matt, so ist die Aubergine überreif. Dann sollte sie bald (am besten sofort) verarbeitet werden, da sie dann auch bitter werden. Das Fruchtfleisch im Inneren ist schwammig und weich.
Grundrezept für Auberginen
Bei dem heutigen Rezept handelt es sich um ein einfaches Grundrezept, was der Phantasie keine Grenzen setzt. Ich wollte einfach zeigen wie sich Auberginen relativ pur verarbeiten lassen, ohne den nicht sehr starken Eigengeschmack der Aubergine zu überlagern. Wer aber gerne mag, kann noch seine Lieblingsgewürze hinzufügen – Auberginen lassen sich besonders gut mit Chili, Koriander, Kurkuma, Paprika und Knoblauch kombinieren.
Die „Vorbehandlung“ der Aubergine beinhaltet sogenanntes „Wasser ziehen“. Das würde ich immer empfehlen um einerseits etwas Wasser zu entziehen und später eine angenehmere Konsistenz zu haben, aber auch um eventuelle Bitterstoffe zu reduzieren. Bei den heutigen Sorten sind diese zwar weitestgehend heraus gezüchtet, aber man weiß ja nie. Ein netter Nebeneffekt ist auch, dass sie beim Garen nicht ganz so viel Öl aufsaugen. Dazu die Aubergine in Scheiben schneiden, mit Salz bestreuen und 20 bis 30 Minuten ruhen lassen. Danach werden sich so richtige Wassertropfen auf den Auberginenscheiben gebildet haben. Die Scheiben werden wegen der Oxidation auch etwas braun werden, ähnlich wie beim Apfel. Wen das stört, kann etwas Zitronensaft auf die Scheiben träufeln, aber ich mache das nicht. Ich weiß ja, dass die braune Farbe nicht ungesund ist :).

Auberginenscheiben mit Salz bestreut
Die Wassertropfen mit einem Küchentuch abtupfen, die Scheiben klein schneiden und wie im Rezept beschrieben Zwiebel und Öl hinzu und dann ab in den Ofen. Das war es eigentlich schon! Kein großes Hexenwerk, aber es schmeckt einfach toll. Wenn etwas übrig bleiben sollte, kann man die Aubergine pürieren, etwas frische Kräuter hinzufügen und dann als Brotaufstrich verwenden!
Eine weitere Variation wäre die Kombination mit Tomaten! 15 Minuten bevor die Aubergine aus dem Ofen kommt, geschälte Tomaten hinzugeben – herrlich! Das gibt dem Ganzen noch eine frische Note!
Servieren kann man die Aubergine wunderbar mit einem grünen Salat, eventuell mit Fetakäse. Sehr lecker schmeckt sie aber auch mit Reis, besonders wenn noch frischer Rucola und ein Stück Gurke (ca. 5 cm) hinein geschnitten werden.
Auberginen sind einfach lecker, wenn sie richtig zubereitet wurden! Hier geht´s zum Auberginen-Grundrezept.
Guten Appetit!
Quellen
1Arivalagan, K.K. Gangopadhyay, Gunjeet Kumar, Rakesh Bhardwaj, T.V. Prasad, S.K. Sarkar, Anirban Roy, Variability in mineral composition of Indian eggplant (Solanum melongena L.) genotypes, Journal of Food Composition and Analysis 2012; 26:173-176; doi.org/10.1016/j.jfca.2012.03.001.
2Das S, Raychaudhuri U, Falchi M, Bertelli A, Braga PC, et al. Cardioprotective properties of raw and cooked eggplant (Solanum melongena L). Food & Function 2011; 2: 395–399; doi: 10.1039/c1fo10048c
3Solayman M, Ali Y, Alam F, Islam MA, Alam N, Khalil MI, Gan SH. Polyphenols: Potential Future Arsenals in the Treatment of Diabetes. Current pharmaceutical design 2016; 22(5):549-65.
4Noda Y, Kneyuki T, Igarashi K, Mori A, Packer L. Antioxidant activity of nasunin, an anthocyanin in eggplant peels. Toxicology. 2000;148(2-3):119–123
5Ingeborg Münzing-Ruef: Kursbuch gesunde Ernährung ; Heyne-Verlag 2005; 210-213
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