Sie bekämpfen Entzündungen, helfen bei Diabetes und unterstützen die Herzgesundheit – Erdbeeren können deine Gesundheit auf vielfältige Art und Weise ankurbeln.
Würde dir eine Pille angeboten, die dafür sorgt, dass du dich gesättigt fühlst, abnimmst und die gleichzeitig noch vorbeugend gegen verschiedene Krankheiten wirkt, würdest du sie sicherlich nehmen, oder?! Ich habe eine gute Nachricht für dich: diese Pille gibt es, allerdings musst du dafür nicht zur Apotheke. Gehe einfach in den nächsten Supermarkt und halte Ausschau nach Beeren. Egal ob Himbeeren, Brombeeren, Heidelbeeren oder Erdbeeren – eine Mischung aus allen ist ideal. Sollte gerade nicht die Saison dafür sein, kann man auch gerne zu gefrorenen Früchten greifen. Solange sie ohne weitere Zusätze wie Zucker oder ähnliches sind, sind sie sehr zu empfehlen! Doch was macht diese kleinen Kugeln so besonders?
Heute nehmen wir die Erdbeere etwas genauer unter die Lupe.
Die Erdbeerpflanze
Erdbeeren (Fragaria) gehören mit zu den beliebtesten Obstsorten der Deutschen. Sie sind nicht nur erfrischend, süß und lecker, sondern haben auch viele gesunde Inhaltsstoffe. Zur Familie der Rosengewächse (Rosaceae) gehörend, sind sie mit den Zierpflanzen Rosen, mit vielen Obstarten wie Apfel, Birne, Brombeere, etc., aber auch mit der Mandel verwandt.
Die Erdbeere ist eine Nuss
Ja, ich gebe zu, die Botaniker können manchmal ganz schön für Verwirrung sorgen. Dass die Avocado und der Kürbis eine Beere sind, hätte sicherlich auch keiner gedacht, oder? Wie sieht es denn nun mit der Erdbeere aus? Stimmt der Name mit der botanischen Einordnung überein?
Leider muss ich euch enttäuschen. Der Name ist auch hier irreführend. Die Erdbeere ist nämlich eigentlich keine Beere, sondern eine Sammelnussfrucht.
Das rote Fruchtfleisch, welches uns so mundet, ist in Wirklichkeit ein hochgewölbter Blütenboden. Die winzigen gelbgrünen „Punkte“ in den kleinen Gruben sind Nüsse, sprich Samen. Diese sind die eigentliche Frucht dieser Pflanze. Jedes einzelne dieser Nüsschen ist eine Erdbeerfrucht, mit der sich die Erdbeerpflanze fortpflanzen kann. Daher der Name Sammelnussfrucht. Der aufgewölbte Blütenboden dient als „Sammelstelle“ vieler kleiner Nüsse, bzw. Samen. Manche sprechen auch von einer „Scheinfrucht“.
Warum die Erdbeere diese „Scheinfrucht“ ausbildet, ist schnell erklärt.
Genauso wie das schöne rot und die saftige Konsistenz dieser Sammelnussfrucht uns verzaubert, zieht sie andere Tiere ebenfalls in ihren Bann. Diese essen die Frucht und scheiden die kleinen „Nüsschen“ unversehrt an einer anderen Stelle wieder aus. So findet die Verbreitung der Erdbeerpflanzen statt.
Was macht die Erdbeere so gesund?
Die Erdbeere hat beides zu bieten, sowohl die primären Pflanzenstoffe, die lebensnotwendig sind wie Kohlenhydrate, Fette und Eiweiße als auch die sekundären Pflanzenstoffe.
Beeren, einschließlich der Erdbeere, sind aufgrund ihres hohen Gehaltes an sekundären Pflanzenstoffen sehr wertvolle Früchte. Für die Pflanze sind die Substanzen nicht lebensnotwendig, sie verschaffen ihr dennoch einen Vorteil, da sie beispielsweise für die verlockende Farbgebung verantwortlich sind (z.B. Flavonoide, Carotinoide) oder zur Abwehr gegen Fraßfeinde dienen.
Schutz für Herz und Arterien
Der hohe Gehalt verschiedener sekundärer Pflanzenstoffe in Erdbeeren lässt diese Frucht verbeugend gegen Entzündungen und Krankheitskeime helfen. Die herzförmige Silhouette und die schöne rote Farbe deuten es schon an: Erdbeeren wirken sich positiv auf den Blutzuckerspiegel aus und können auch vor Diabetes Typ 2 und Herzkreislauf-Erkrankungen schützen1. Auch zeigten sich manche Komponenten der Erdbeere, vor allem die Ellagsäure und Quercetin, sehr wirkungsvoll im Kampf gegen verschiedene Krebsarten4.
Erdbeeren enthalten mehr Vitamin C als Zitronensaft
Ihre guten antioxidativen Eigenschaften hat die Erdbeere den vielen Polyphenolen zu verdanken, aber auch ihr hoher Gehalt an Vitamin C trägt dazu bei1. Mit ca. 60 mg pro 100 g haben (frische) Erdbeeren sogar mehr Vitamin C als Zitronensaft2! Wobei man fairerweise sagen muss, dass Zitronen auch viel Vitamin C enthalten, welches allerdings zu einem Großteil in der Schale und dem weißen Fruchtfleisch steckt. Daher ist es empfehlenswert auch mal die ganze Zitrone zu verwenden.
Erdbeeren sind reich an Folsäure
Aber zurück zu den Erdbeeren, sie haben nämlich noch eine weitere Geheimwaffe: Folsäure. Kaum eine Frucht enthält so viel Folsäure wie die Erdbeere1. Dieses zur Gruppe der B-Vitamine gehörende Vitamin ist wichtig für den Wachstums- und Zellteilungsprozess. Wer schon mal Schwanger war oder ist kennt dieses Vitamin sicherlich, da es vorbeugend gegen Neuralrohrdefekte bei Säuglingen helfen soll. Aber auch für nicht-schwangere Menschen ist eine ausreichende Zufuhr wichtig, da Folsäure am Zellteilungsprozess eine zentrale Rolle spielt und dieser Prozess in unserem Körper tagtäglich in großem Ausmaß stattfindet.
Aber auch ihr Gehalt an anderen Vitaminen und Mineralstoffen macht die Erdbeere zu einer sehr nährstoffreichen Frucht mit vielen positiven gesundheitlichen Inhaltsstoffen1.
Erdbeeren richtig zubereiten
Erdbeeren sind sehr empfindliche Früchte und sollten so schnell wie möglich nach der Ernte verzehrt werden. Je länger die Lagerzeit nach der Ernte, desto mehr sinkt der Vitamin C-Gehalt. Ungewaschen und kühl halten sie sich maximal 2 Tage.
Kurz vor dem Verzehr sollten die Erdbeeren mit klarem Wasser abgespült und die grünen Blätter entfernt werden.
Am besten schmecken sie meiner Meinung nach immer noch pur, aber wer möchte kann sie natürlich in einem Salat, Kuchen oder anders verarbeiten.
Pestizide in Erdbeeren
Erdbeeren sind sehr empfindlich, weshalb sie häufig mit vielen Pestiziden behandelt werden. Diese sollen sie vor Schimmelpilzen, aber auch hungrigen Schnecken und ähnlichem schützen. Wer Erdbeeren im eigenen Garten hat, weiß wie häufig die schönen roten Früchte angeknabbert werden. Aus diesem Grund ist es sehr wichtig auf die Herkunft der Erdbeeren zu achten. Wenn möglich lieber zu Bio-Erdbeeren greifen.
Bei Pestiziden ist vor allem die Mischung problematisch – also der Gift-Cocktail aus vielen verschiedenen. Häufig werden diese chemischen Mittel isoliert getestet und aufgrund der Ergebnisse wird dann eine Grenze festgelegt. Was aber passiert, wenn man viele verschiedene dieser Mittel zusammen mischt, das weiß man noch nicht so recht.
Es gibt eine Liste der sogenannten „Dirty dozen“ wo die 12 Gemüse- und Obstsorten aufgelistet sind, die relativ viele Pestizide enthalten. Erdbeeren sind dort leider auf Platz eins gelistet3.
Fazit
Es ist Erdbeerzeit und die sollten wir ausnutzen!! Allerdings sollten wir auch auf die Qualität der Erdbeeren achten. Wo wurden sie angebaut? Lag das Feld in der Nähe einer Straße? Welche Pestizide wurden eingesetzt?
Kauft lieber weniger, dafür aber biologisch angebaute Erdbeeren. Ihr tut eurem Körper damit wirklich einen Gefallen!
Quellen
1Giampieri, F., Tulipani, S., Alvarez-Suarez, J. M., Quiles, J. L., Mezzetti, B., & Battino, M. (2012). The strawberry: composition, nutritional quality, and impact on human health. Nutrition, 28(1), 9-19.
2https://ndb.nal.usda.gov/ndb/search/list
3https://www.ewg.org/foodnews/dirty_dozen_list.php
4Skrovankova, S., Sumczynski, D., Mlcek, J., Jurikova, T., & Sochor, J. (2015). Bioactive compounds and antioxidant activity in different types of berries. International journal of molecular sciences, 16(10), 24673-24706.
Hallo,
Da Erdbeeren sündhaft teuer sind und ich sie aber für mein Leben gerne esse, plane ich, Erdbeerpflanzen in einem Blumenkasten anzubauen – soll angeblich sehr gut klappen. Wer also einen Balkon (nicht unbedingt Nordseite) hat, oder Blumenkästen an Fenster,…
LG marlin
Liebe Marlin,
das ist eine tolle Idee! Das schöne dabei ist: da hast du es selber in der Hand ob und mit welchen Schädlingsbekämpfungsmitteln du arbeitest – falls es überhaupt nötig sein sollte:)
Ich wünsche dir viel Erfolg!! Berichte auch gerne mal über deine Erfahrungen!
LG,
Denise