Pfirsiche und Nektarinen sind köstliche Früchte: sie sind saftig, süß, aromatisch und außerdem wahre Vitaminbomben.
Am besten schmecken sie natürlich frisch vom Baum, aber die wenigsten von uns haben wahrscheinlich einen Pfirsichbaum im Garten stehen. Doch zum Glück gehören sie, ebenso wie z.B. Bananen, Aprikosen, Avocados, Birnen, Mangos, Tomaten, Kiwis, Zwetschgen/Pflaumen, zu den nachreifenden Früchten. Mit etwas Geduld kann also jeder, auch diejenigen, die keinen Pfirsich-/Nektarinenbaum im Garten haben, trotzdem reife Früchte genießen.
Wie die Früchte am besten nachreifen und welche Inhaltsstoffe diese super leckeren und saftigen Steinfrüchte haben, erfährst du in diesem Beitrag.
Der Pfirsichbaum
Der Pfirsichbaum (Prunus persica) gehört wie die Pflaume, die Aprikose (Marille) und die Mandel, zur Familie der Rosengewächse (Rosaceae). Seine Früchte – die Pfirsiche – kommen ursprünglich aus China und zählen zu den verführerischsten auf der Welt.
Die Nektarine, die eigentlich ein Pfirsich ist
Die Nektarine (Prunus persica nectarina) ist eigentlich ein Pfirsich oder besser: eine Mutation des Pfirsichs. Während Pfirsiche von einer pelzigen Schale umgeben sind, haben Nektarinen eine ganz glatte Schale. Die glatte Haut ist ein rezessives genetisches Merkmal, sodass es vorkommen kann, dass Pfirsichbäume gelegentlich Nektarinen tragen.
Farbe, Form und Fruchtfleisch der beiden Früchte ähneln sich stark. Auch die Inhaltsstoffe sind vergleichbar6;7.
Eine der wenigen Früchte, die nicht vom Menschen gezüchtet wurden
Von den meisten Früchten ist eine Wildform bekannt, welche sich im Laufe der Evolution entwickelte. Als der Mensch begann Pflanzen anzubauen, züchtete er die heute bekannten Nutzsorten, welche zum Beispiel robuster oder ertragreicher sind als die Wildpflanze. Doch bei den Pfirsichen ist das schwieriger, denn eine Wildform dieses Obstes hatte man trotz intensiver Suche nirgendwo gefunden.
Man nahm an, dass der Pfirsich um die 8000 Jahre alt wäre. Doch im Jahre 2015 wurden bei Straßenbauarbeiten in China zufällig 8 versteinerte Pfirsichkerne gefunden1. Die Fossilien belegen, dass die Urzeit-Pfirsiche der modernen Art mit großer Wahrscheinlichkeit zum Verwechseln ähnlich sahen.
Der Pfirsich war vor den Menschen da
Datierungen enthüllten, dass diese Kerne bereits 2,6 Millionen Jahre alt sind. Sie stammen damit aus einer Zeit, in der die menschliche Besiedelung noch gar nicht stattgefunden hatte1.
Folglich war der Pfirsich vor den Menschen schon dort.
Der Pfirsich gilt als Symbol für ewige Schönheit, Liebe und Jugend. In der chinesischen Mythologie gilt er sogar als Frucht der Unsterblichkeit.
Ob die damals schon wussten, dass der Pfirsich bereits vor den Menschen dort war?!
Welche Inhaltsstoffe sind in der Nektarine und im Pfirsich anzutreffen?
Beide Früchte stärken das Immunsystem und enthalten unter anderem die Vitamine A, B, C und E, Kalium, Kalzium, Magnesium, Eisen, Zink und Selen2;3.
Mit ihrem hohen Wassergehalt von ca. 80% bis 90% sind sie besonders erfrischend an heißen Tagen. Besonders bei Hitze ist unser Appetit meist etwas verringert, aber die Lust auf Süßes plagt einen manchmal dennoch. Da ist man mit einem Pfirsich oder einer Nektarine sehr gut bedient. Außerdem zählen sie mit nur 40 kcal pro 100 g zu den kalorienärmeren Früchten, was sie zu einem perfekten Snack machen.
Vorbeugend gegen Krebs, Herzkreislauferkrankungen und vieles mehr
Wie alle tiefgelben oder orangenen Früchte (wie Paprika, Karotten, Kürbis, etc.) enthalten auch diese reichlich Beta-Carotin.
Beta-Carotin – auch Provitamin-A genannt – ist ein sekundärer Pflanzenstoff aus der Familie der Carotinoide. Aufgrund der antioxidativen Wirkung beugt Beta-Carotin Herz- und Krebserkrankungen vor, wirkt entzündungshemmend und ist als Vorläufer des Vitamin A auch als „Augenvitamin“ bekannt2;3.
Pfirsich und Nektarine regen Niere an
Durch ein sehr günstiges Kalium-Natrium-Verhältnis regen Pfirsiche und Nektarinen die Nierentätigkeit an. Sie wirken harntreibend und holen Wasseransammlungen aus den Geweben, wodurch Lunge, Herz und Kreislauf entlastet werden. Somit entwässern sie auf sanfte Art und stärken das Bindegewebe mit ihren verschiedenen Mineralstoffen.
Sie sind reich an sekundären Pflanzenstoffen
In Haut und Fruchtfleisch stecken wichtige sekundäre Pflanzenstoffe (Polyphenole, Flavonoide, etc.) welche das Immunsystem stärken und vor freien Radikalen schützen. Sekundäre Pflanzenstoffe wirken antioxidativ und schützen somit unsere Zellen und auch unser Erbgut (DNA).
Zur Vorbeugung arteriosklerotischer Veränderungen, die in weiterer Folge zu Herz- und Gefäßkrankheiten führen können, werden diese pflanzlichen Inhaltsstoffe immer wieder empfohlen. Sie und ihre Metabolite (=Zwischenstufen, die im Körper, vorallem im Darm, beim Abbau dieser Stoffe entstehen) schützen auch vor Krebs, Osteoporose und spielen ebenso eine Rolle bei neurodegenerativen Krankheiten und Diabetes Typ II4;5.
Auch Menschen mit einem empfindlichen Magen vertragen reife Pfirsiche und Nektarinen meist sehr gut.
Sie zaubern ein schönes Hautbild und wirken verjüngend
“Eine Haut wie ein Pfirsich” – dieses Kompliment hört man gerne. Der Pfirsich und die Nektarine unterstützen ein frisches, gesundes Erscheinungsbild unserer Haut. Mit ihren zahlreichen Inhaltsstoffen sorgen sie für eine elastische Haut und wirken antioxidativ. Somit schützen sie unsere Zellen vor Alterung, vor Falten und vor äußeren Schadstoffen.
Die Früchte reifen nach
Nach Möglichkeit sollten Pfirsiche und Nektarinen am Baum ausreifen, denn erst in diesem Zustand können sie ihr volles Aroma und die für sie typische Saftigkeit entwickeln. Aber wer hat schon einen Pfirsichbaum im Garten?
Richtig reife Früchte würden den Transportweg nicht überstehen und müssten auch sofort verzehrt werden, weshalb man im Supermarkt oft unreife Früchte bekommt. Diese können zu Hause jedoch nachreifen.
Lege die Pfirsiche bzw. Nektarinen in eine Obstschale so, dass diese sich nicht berühren. So entstehen keine Druckstellen und sollte doch mal eine einzelne faule Frucht dazwischen sein, steckt sie die anderen nicht an.
Die Früchte sollten entweder im Keller oder auf der Fensterbank gelagert werden, an einer Stelle wo kein direktes Sonnenlicht hinkommt. Wende und Überprüfe sie alle 24 Stunden. Die Zeitspanne in der sie schön saftig reif sind ist sehr kurz, weshalb man sie dann rasch essen sollte.
Angefaulte Pfirsiche oder Nektarinen bitte wegwerfen, da die Schimmelpilze sich unsichtbar im Fruchtfleisch verbreiten. Braune Stellen dagegen können bedenkenlos mitgegessen oder weggeschnitten werden.
Wer den Reifeprozess etwas beschleunigen möchte, stülpt eine Papier(!)-Tüte über die Obstschale, da die Früchte auf natürliche Weise das Reifegas Ethylen verströmen. Bitte keine Plastiktüte verwenden, da dann kein Luftaustausch stattfinden kann und die Früchte zu faulen beginnen.
Fazit
Ob man die Nektarine oder den Pfirsich bevorzugt ist letzten Endes Geschmackssache. Wer die pelzige Haut des Pfirsichs nicht mag, greift einfach zur Nektarine. Die Inhaltsstoffe sind ähnlich und solange die Früchte reif sind, schmecken sie nicht nur gut, sondern versorgen den Körper auch mit vielen gesunden Nährstoffen6;7.
Sie peppen jedes Gericht auf, egal ob herzhaft oder süß. Ich liebe sie beispielsweise kombiniert mit einem leckeren Endiviensalat oder Kraussalat. Aber auch pur sind sie ein Traum!
Was bevorzugst du lieber? Pfirsich oder Nektarine? Hast du ein Lieblingsrezept?
Quellen
1Su, T., Wilf, P., Huang, Y., Zhang, S., & Zhou, Z. (2015). Peaches preceded humans: fossil evidence from SW China. Scientific reports, 5, 16794.
2Byrne, D. H., Noratto, G., Cisneros-Zevallos, L., Porter, W., & Vizzotto, M. (2007, October). Health benefits of peach, nectarine and plums. In II International Symposium on Human Health Effects of Fruits and Vegetables: FAVHEALTH 2007 841 (pp. 267-274).
3Chang, S. K., Alasalvar, C., & Shahidi, F. (2016). Review of dried fruits: Phytochemicals, antioxidant efficacies, and health benefits. Journal of Functional Foods, 21, 113-132.
4Scalbert, A., Johnson, I. T., & Saltmarsh, M. (2005). Polyphenols: antioxidants and beyond. The American journal of clinical nutrition, 81(1), 215S-217S.
5Bolca, S., Van de Wiele, T., & Possemiers, S. (2013). Gut metabotypes govern health effects of dietary polyphenols. Current opinion in biotechnology, 24(2), 220-225.
6Inhaltsstoffe Pfirsich
7Inhaltsstoffe Nektarine
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