Die regelmäßigen Leser meines Blogs kennen sicher meine Lieblingsempfehlung „höre auf deinen Körper“.
Fragst du dich auch manchmal, warum ich das so häufig empfehle und ob das nicht etwas fahrlässig ist?
Denkst du dir dann ganz heimlich: „Wenn ich auf meinen Körper hören würde, würde ich nur noch Schokolade, Kekse, Kuchen und Eis zu mir nehmen“? Wenn ja, dann wirst du heute erfahren was dein Körper dir eigentlich sagen will.
Der Schrei nach Süßem
Wie häufig denkst du dir: „Jetzt habe ich Hunger auf etwas Süßes!“ Manchmal versucht man es etwas hinauszuzögern, da der Kopf ganz genau weiß, dass Süßigkeiten eigentlich nicht gesund sind. Aber früher oder später gibt man dann doch nach, weil das Verlangen einfach zu groß ist.
Diese Situation kennt sicherlich jeder. Der Darm/Magen schreit, aber der Kopf sagt: nein, das ist nicht gut.
Doch wie sollte man dann reagieren? Ich empfehle häufig: höre auf deinen Körper! Also wäre die Quintessenz etwas Süßes zu essen, oder?
Naja, ganz so einfach ist es leider nicht, sonst hätten wir heute sicherlich nicht das Gesellschaftsproblem des Übergewichts sowie Krankheiten wie Diabetes, Bluthochdruck, etc. Diese werden schließlich auch mit Über- oder Fehlernährung begründet.
Was uns fehlt ist ein kleiner Übersetzer – eine kleiner Mann im Ohr, der uns alles vorsagt.
Was würde uns dieser kleine Mann sagen, wenn er könnte?
Zum Einen kann der Schrei nach Süßem psychologisch bedingt sein. Schon die Muttermilch schmeckt süß – süß steht für nahrhaft und ungiftig. Hinzu kommen noch andere Faktoren, die diese „Prägung“ festigen. Die Werbung suggeriert uns, dass wir uns gut fühlen, wenn wir Schokolade essen oder Gummibärchen naschen. Wenn du also einen stressigen Tag hast und dich belohnen möchtest, wirst du sehr wahrscheinlich zu Schokolade greifen. Mit Gemüse belohnen sich eher weniger Menschen. ;)
Oder es ist einfach ein erlerntes Verhalten. Kinder werden meist mit Süßem belohnt und das prägt sich ein. Eingefahrene Angewohnheiten zu ändern ist gar nicht so einfach!
Es könnte eine Angewonheit sein
Der Schrei nach Süßem kann aber auch bedeuten, dass der Körper Mineralstoffe braucht. Das heißt, wenn du z.B. zu Obst greifen würdest, würdest du dem Körper das geben was er braucht. Der dort natürlich enthaltene Fruchtzucker Fruktose schadet uns nicht (mehr dazu hier) und zusätzlich wird der Körper mit Mineralstoffen versorgt. Quasi eine „win-win-Situation“. :)
Unsere Vorfahren haben als Sammler in solchen Situationen zum Beispiel nach Beeren gesucht.
Bei der industriellen Herstellung der Lebensmittel gehen viele wichtige Nährstoffe verloren. Der Geschmackssinn wird sehr häufig hinters Licht geführt. Was süß schmeckt, hat nicht automatisch viele Mineralstoffe. Das Verlangen nach Süßem wird vielleicht kurzzeitig gestillt, aber der Körper erhält nicht die lebensnotwendigen und lebenserhaltenden Inhaltsstoffe. Deshalb schreit er weiter.
Am Beispiel Schokolade merkt man es am schnellsten. Das Verlangen wird kurzzeitig gestillt, aber nach kurzer Zeit beginnt der Körper wieder zu schreien. Du greifst also wieder zur Schokolade – ein Teufelskreis bis dir schlecht ist oder die Packung leer ist, setzt ein. Oder beides;)
Roh-Schokolade ist da deutlich besser. Zucker ist zwar drin, aber AUCH Mineralstoffe! Weitere Alternativen zu Schokolade findest du HIER.
Meistens jedoch fehlen Mineralstoffe
Es ist tatsächlich ein Schrei, den der Körper aussendet – lass dich da nicht täuschen! Aber er sucht nicht nach Zucker, sondern nach süßen Früchten, weil diese mit ihren enthaltenen komplexen Inhaltsstoffe seine Bedürfnisse abdecken würden.
Kleiner Selbstversuch:
Versuche einmal bei der nächsten „Schokoladen-Attacke“ zu hochwertigem Honig zu greifen. Honig ist zwar ebenfalls unheimlich süß, aber er enthält auch noch viele wichtige Mineralstoffe – wenn es ein hochwertiger Honig ist. Du wirst merken, dass du nach ein paar Teelöffeln Honig kein Verlangen mehr nach Süßem haben wirst. Zähle mal wie viele Löffel Honig du brauchst um die Attacke zu überwinden.
Ich persönlich habe noch niemanden kennengelernt, der bei Heißhunger auf Süßes ein ganzes Glas Honig leergelöffelt hat:) Was aber mit Nutella durchaus passieren könnte – habe ich mir sagen lassen. :)
Was tun, wenn der Heißhunger kommt?
Nun liegt es an dir die richtige Entscheidung zu treffen. Hast du häufig Heißhunger auf Süßes, dann fehlen dir sicherlich Mineralstoffe. Die klügere Entscheidung wäre dann nach Obst zu greifen. Am Anfang mag es sehr schwer fallen und je nachdem wie viel „Defizit“ du hast, kann es länger dauern bis der lästige Heißhunger jeden Mittag um 14h weggeht, aber da habe ich einen Tipp:
TIPP:
Zuckerrohrmelasse ist eine tolle Mineralstoff-Quelle. Melasse ist ein Nebenprodukt der Zuckerherstellung. Es ist ein dunkelbrauner, zähflüssiger Sirup mit vielen Mineralstoffen und Spurenelementen. So enthält die „Schwarze Melasse“, wie sie manchmal auch bezeichnet wird Eisen, Kalium, Magnesium, verschiedene B-Vitamine, Folsäure und nicht zuletzt auch sekundäre Pflanzenstoffe. Jeden Tag einen Teelöffel unters Müsli oder ins Joghurt gemischt oder vielleicht machst du dir morgens lieber eine heiße Zitrone mit Melasse – mit der Zeit wird der Heißhunger auf Süßes weniger und kontrollierbarer werden. Lass die Schokolade im Supermarkt und mache dir stattdessen einen Snack mit Trockenfrüchten, Joghurt und Melasse. Du wirst sehen, es wird besser werden!
Manch einem hilft es vielleicht am Anfang zu Karotten und einem Traubensaft zu greifen. Die Karotten zwingen dich zu kauen und der süße Geschmack vom Traubensaft dämpft das Verlangen. Ob Kaubewegungen die Konzentration tatsächlich fördern ist umstritten, aber Kauen bedeutet Bewegung. Und Bewegung war schon immer gut fürs Gehirn. Denk aber daran, die Karotten mit etwas Fett zu kombinieren! :)
Der Körper schreit manchmal tatsächlich nach etwas Süßem, aber er sucht die Mineralstoffe – NICHT den Zucker!
„Höre auf deinen Körper“ – ist das fahrlässig?
Ist es fahrlässig die Empfehlung auszusprechen: höre auf deinen Körper?
Ich denke nicht. Es ist ein Lernprozess. Du musst dich mit deinem Körper auseinandersetzen und lernen seine Signale zu deuten.
Fangen wir mal bei den einfachen Dingen an: Wenn du müde bist, dann ruhst du dich aus. Wenn du auf die Toilette musst, dann gehst du. Wenn du weinen möchtest/musst, dann weinst du. Das lernen wir schon als Kleinkind.
In unserer Leistungsgesellschaft versuchen wir manchmal unsere Bedürfnisse hinten anzustellen, weil noch so viel zu tun ist. Da passiert es schnell, dass Erholungsprozesse so lange aufgeschoben werden bis der Körper sein Recht einfordert (z.B. durch Krankheiten). Irgendwann erzwingt der Körper unsere Aufmerksamkeit. Er schickt uns immer wieder Erinnerungen, dass es Zeit wird sich auszuruhen bis wir es endlich tun. Je länger wir warten, desto mehr Schaden richten wir jedoch an.
Genauso ist das bei der Ernährung auch. Zugegeben, es ist nicht immer einfach zu wissen wonach der Körper sucht. Manchmal braucht es ein paar Anläufe bis man das Nahrungsmittel gefunden hat, welches den Körper zufrieden stellt, aber das sind Erfahrungen durch die man lernt.
Du hast ja schließlich auch gelernt, wie lange du das Gefühl auf Toilette gehen zu müssen (Harndrang) unterdrücken kannst und wann es dann dringend nötig ist die nächste Toilette aufzusuchen. :)
Wir müssen lernen wieder Verantwortung zu übernehmen
Ein geschwächter Körper wird manchmal verwirrende Signale geben. Dass Heißhunger auf Süßes ein Signal für Mineralstoffmangel ist, muss man lernen. Leider wissen wir nicht genau welches Mineral fehlt, weshalb es häufig keine andere Möglichkeit gibt, als es einfach auszuprobieren. Aber wer kann das besser als DU? Das wird dir kein Arzt sagen können. Der Arzt wird erst wenn es schon fast zu spät ist sehen können, dass dir etwas fehlt.
Eins weißt du aber ganz genau: in der Schokolade sind kaum Mineralstoffe. Die Schokolade ist also nicht die Lösung des Problems. Doch wie kommt man zu der richtigen Lösung?
Die Natur hat uns dafür unsere Sinne gegeben (mehr zu Essen für die Sinne). Der Geruchssinn, der Geschmackssinn, der Tastsinn, der Sehsinn und der Hörsinn – sie alle helfen uns. Unser Körper ist sehr fleißig und hat immer ein Auge auf unerwünschte Eindringlinge. Wenn wir krank sind, merken wir ganz deutlich, dass etwas in unserem Inneren nicht stimmt. Wir werden gezwungen uns auszuruhen, damit unser Körper seine ganze Energie für den Krieg mit dem Eindringling aufwenden kann. Wenn der Krieg vorbei ist, dann sind wieder Kapazitäten frei für Fahrradfahren, Kinobesuche und auch den Beruf. Die Signale unseres Körpers erscheinen uns da sehr deutlich und wir wissen was wir zu tun haben.
Wenn wir krank sind, verstehen wir die Signale unseres Körpers – das haben wir von kleinauf gelernt.
Warum sollte der Körper in Punkto Ernährung keine Signale senden bzw. warum meinen wir, dass er die falschen Signale sendet? Manchmal sind wir ja sogar der Meinung jemand Fremdes weiß besser was unser Körper braucht als wir selber. Warum?
Warum sollten wir die Signale im Zusammenhang mit der Ernährung nicht auch lernen können?!
Ich gebe zu, es ist schwierig sich auf seine Sinne zu konzentrieren, weil wir durch unsere Wissenschaft heutzutage ganz schön an der Nase herumgeführt werden können.
Die Werbung z.B. macht sich die Wissenschaft zunutze um in unser Unterbewusstsein zu kriechen und wir merken es nicht einmal. Wer sich mit Düften auskennt, kann da ganz schön an unserem Gefühlsleben herumdrehen, wie wir bei meinem Beitrag über die Partnerwahl gesehen haben. Manchmal kann das ganz schön beängstigend sein, aber deshalb ist es umso wichtiger sich auf sich selbst zu besinnen.
Du hast die Macht, du hast die Zügel in der Hand! Nutze sie!
Lerne DEINEN Körper kennen
„Hallo, darf ich vorstellen, ich bin DEIN Körper! Du hast nur mich, für mich gibt es keine Ersatzteile, denn ich bin einzigartig. Also müssen wir lernen uns bestmöglich zu unterstützen.“
Wer sich unwohl fühlt oder Beschwerden hat, muss eventuell auf Ratschläge von anderen zurückgreifen. Manchmal sind Denkanstöße oder Ideen von Anderen sehr hilfreich – ähnlich wie ein Dolmetscher.
Eines sollte dir jedoch klar sein: der Dolmetscher kann nur sinngemäß übersetzen. Was genau gemeint ist oder was zwischen den Zeilen anhand von Körpersprache oder anderen Signalen gesendet wird, das musst du selbst interpretieren und auswerten.
Was ich damit aussagen will: die Hilfe von Bekannten, Ärzten oder anderen Personen solltest du nur als Vorschläge sehen. Was im Endeffekt für dich in dieser spezifischen Situation passt, das kannst nur DU entscheiden. Kein anderer!!
Lass dich nicht verunsichern, wenn der Arzt dir etwas „verschreibt“. Eigentlich ist das auch nur eine Empfehlung und kein Allheilmittel. Was genau passieren wird, wenn du das Medikament X nimmst, weiß auch er nicht. Er hofft, dass du zu den „Durchschnittspersonen“ gehörst, die bei Medikamententests errechnet werden, aber wissen kann er es nicht. Es gibt immer Ausnahmen!
Solltest du merken, dass es dir nicht gut tut, dann habe den Mut das auch zu sagen. Es ist dein Körper und dein Leben.
Egal wie lange er studiert hat oder wie viel Erfahrung er angeblich haben soll: vertraue ihm nicht blind, sondern höre zusätzlich auf die Signale deines Körpers! Habe den Mut aufzustehen und zu sagen: „Nein, das tut MIR nicht gut!“, wenn dem so ist.
Es ist DEIN Körper!
Fazit
Steh auf, lerne deinen Körper kennen und übernimm‘ Verantwortung für ihn!
Das meine ich mit: „Höre auf deinen Körper“. Die Natur hat uns die verschiedenen Sinnesorgane aus gutem Grund gegeben. Wir müssen nur wieder lernen mit ihnen umzugehen. Jedes Kind kann heutzutage mit einem Smartphone oder Tablet umgehen, das wird in der Schule sogar unterstützt. Aber wer unterstützt uns darin zu lernen auf die Signale unseres Körpers zu hören?!
Bis jetzt mein absoluter Lieblingsbeitrag, der mich noch einmal mehr darin bestärkt, dass ich zwar auf einem langen, auf jeden Fall aber auf dem richtigen Weg bin ;). Danke, Denise!
Vielen Dank für den lieben Kommentar liebe Marie! Das freut mich riesig!!! Dann mal viel Erfolg weiterhin auf DEINEM Weg! Du schaffst das, da habe ich keine Zweifel dran!:)
Liebe Grüße,
Denise