Von Juni bis September haben sie Saison und da heißt es ZUGREIFEN! Die dicken blauen Heidelbeeren sind nicht nur unheimlich lecker – womit man mich persönlich ja schon überzeugt hat – aber sie sind mindestens genauso gesund! STRIKE sage ich da nur!
Was sind Heidelbeeren?
Die Heidelbeere (Vaccinium myrtillus), auch Blaubeere genannt, gehört zur Familie der Heidekrautgewächse (Ericaceae) und wächst an einem bis ca. 50 cm hohen Halbstrauch. Ursprünglich stammt diese Pflanze aus den USA1. Durch Kreuzungen sind verwandte Arten wie die Preiselbeere (Vaccinium vitis-idaea ) oder Moosbeere (Vaccinium oxycoccos) entstanden. Die Vaccinium-Arten wachsen am liebsten auf feuchtem und saurem Boden1.
Beeren sorgen sowohl innerlich als auch äußerlich für eine Reinigung
Beeren allgemein haben eine große Reinigungskraft, sowohl innerlich als auch äußerlich. Aus diesem Grund gelten sie überall dort wo die Medizin eine sehr alte Tradition hat nicht nur als Nahrungsmittel, sondern gleichermaßen auch als Heilmittel. Neben den Früchten wird auch die restliche Pflanze als Arznei verwendet2.
Phenolsäuren im Einsatz gegen Viren und Krebs
US-Forscher fanden heraus, dass viele Beerensorten aufgrund ihrer Phenolsäuren (Gerbsäuren) Viren und Krebs abtöten können. Sie zeigten, dass Polioviren in unverdünnten Fruchtextrakten von Heidelbeeren, Moosbeeren, Himbeeren und Erdbeeren fast vollständig abstarben2.
Heidelbeeren und ihre Inhaltsstoffe
Ich denke es steht außer Frage, dass eine Ernährung mit viel Gemüse und Obst gesund ist. Während manches Obst aufgrund des Zuckergehalts nur in bestimmten Mengen empfohlen wird, sollen Beeren sogar gegen Diabetes schützen5. Heidelbeeren passen hier ganz wunderbar hinein, da sie wenige (Kilo-) Kalorien enthalten, dafür aber wahre Nährstoff-Bomben sind.
Heidelbeeren schützen vor Diabetes
Gerade im Hinblick auf unsere alternde Bevölkerung können Heidelbeeren eine große Hilfe sein. Sie können zwar nicht alle Probleme „wegzaubern“, aber vorbeugend wirken sie sehr wohl unterstützend. Altersbedingte Krankheiten wie Arthritis, Herz-Kreislauf-Erkrankungen, Bluthochdruck, Krebs, etc. werden immer häufiger und belasten das Gesundheitssystem. Gedächtnisschwund bzw. Demenz ist meiner Meinung nach eine der heimtückischsten Krankheiten, da sie die Betroffenen ihrer Unabhängigkeit, Selbstkontrolle und Identität beraubt.
Während die wissenschaftlichen Untersuchungen zum Thema Demenz noch andauern, weiß man doch, dass Entzündungen und oxidativer Stress im Alter zunehmen und eine wichtige Rolle bei dieser Krankheit spielen. Die Krankheit ist zwar noch nicht heilbar, aber vorbeugend gibt es einige Möglichkeiten ihren „Angriff“ zu verzögern.
Hier kommen Heidelbeeren ins Spiel.
Heidelbeeren gehören zu den Früchten mit den meisten Antioxidantien
Heidelbeeren gehören zu den Früchten mit den meisten Antioxidantien3. Dies ist nicht zuletzt auf ihren hohen Polyphenolgehalt zurückzuführen. Polyphenole sind sekundäre Pflanzenstoffe, die wir auch schon bei der Erdbeere und der Avocado kennengelernt haben. Sie sind eine große und vielfältige Gruppe mit ca. 4000 chemisch verschiedenen Strukturen, die ubiquitär in Pflanzen vorkommen.
Heidelbeeren verhindern Ablagerungen in Gefäßen (Arteriosklerose)
Besonders der blaue Farbstoff der Heidelbeeren verdient Beachtung, ein Anthocyan, das gemeinsam mit Eisen (Fe) und Vitamin C blutbildend wirkt. Mit seiner darüber hinaus entzündungshemmenden und antioxidativen Wirkung sorgt es unter anderem für elastische und ablagerungsfreie Blutgefäße, weshalb es als Schlaganfallprophylaxe ideal ist1.
Heidelbeeren helfen gegen Gedächtnisprobleme (z.B. Demenz, Parkinson, etc)
Aber auch Gedächtnisprobleme bei beginnender Demenz oder Parkinson können durch den regelmäßigen Verzehr von Heidelbeeren und anderen anthocyanreichen Obst- und Gemüsesorten gelindert werden4.
Heidelbeeren sind reich an Vitaminen und Mineralstoffen, aber ebenso an Ballaststoffen, weshalb sie der Verdauung allgemein helfen. Aufgrund ihrer entgiftenden Gerbstoffe sind sie ebenfalls ein altes Hausmittel bei Durchfall und wirken auch vorbeugend gegen Krebs.
Ganze Beeren besser als isolierte Substanzen
Wer etwas für seine Gedächtnisleistung tun möchte, kann gar nicht früh genug anfangen. Auch in jungen Jahren sollten Beeren regelmäßig verzehrt werden. Ob gefroren oder frisch macht da keinen allzu großen Unterschied. Wenn man vor der Wahl steht eine Pille einzuwerfen oder die frischen/gefrorenen Beeren zu verzehren, sollte man sich immer für die natürlichere Variante entscheiden – also das Obst selber. Das bestätigt auch die Wissenschaft1.
Verwendung von Heidelbeeren
Heidelbeeren können einfach unter klarem Wasser abgespült und dann pur gegessen werden! Mein persönlicher Favorit!:)
Aber auch zu Pfannkuchen, in Muffins, im Joghurt oder zu Banane mit Sahne schmecken sie himmlisch und geben eine erfrischende fruchtig-saure Note!
Egal ob frisch oder tiefgefroren – zum Frühstück mit Haferflocken (entweder als „over-night-oats“ (welche über Nacht in Wasser eingeweicht werden) oder als Porridge) schmecken Heidelbeeren wahnsinnig gut!
Auch als Tee lecker und hilfreich
Wie oben schon erwähnt, werden zur Heilung häufig nicht nur die Beeren verwendet, sondern die komplette Pflanze. So kommen Heidelbeerblätter als Tee bei Magenschmerzen, plötzlichem Durchfall und Blasenschwäche zum Einsatz. Auch für Kompressen bei entzündeten Augen und Waschungen bei Hautausschlägen eignen sich diese Blätter. Allerdings sollten sie nur als Kur und NICHT dauerhaft verwendet werden2.
Fazit
Jetzt haben die dicken blauen Heidelbeeren Saison, also nutzt eure Chance und tut euch etwas Gutes!! Vielleicht habt ihr ja einen Bauern in der Nähe, wo ihr die Beeren selber pflücken könnt – das schont den Geldbeutel!
Aber Achtung: wie bei allen Obstsorten sollte man immer darauf achten, dass sie so wenig wie möglich mit Pestiziden behandelt wurden!
Quellen
1Shukitt-Hale, B. (2012). Blueberries and neuronal aging. Gerontology, 58(6), 518-523. doi: 10.1159/000341101
2Münzing-Ruef, I. (1996). Kursbuch gesunde Ernährung: die Küche als Apotheke der Natur. Zabert Sandmann
3Lau, F. C., Bielinski, D. F., & Joseph, J. A. (2007). Inhibitory effects of blueberry extract on the production of inflammatory mediators in lipopolysaccharide‐activated BV2 microglia. Journal of neuroscience research, 85(5), 1010-1017. doi: 10.1002/jnr.21205
4Gao, X., Cassidy, A., Schwarzschild, M. A., Rimm, E. B., & Ascherio, A. (2012). Habitual intake of dietary flavonoids and risk of Parkinson disease. Neurology, 78(15), 1138-1145. doi: 10.1212/WNL.0b013e31824f7fc4
5Mursu, J., Virtanen, J. K., Tuomainen, T. P., Nurmi, T., & Voutilainen, S. (2014). Intake of fruit, berries, and vegetables and risk of type 2 diabetes in Finnish men: the Kuopio Ischaemic Heart Disease Risk Factor Study. The American journal of clinical nutrition, 99(2), 328-333.