Die Banane kommt in der perfekten Portionsgröße, hat ihre eigens gut durchdachte, gelb leuchtende Verpackung und lässt sich überall hin mitnehmen. Mit ihrer weichen, cremigen Textur kann sie den Hunger auf Süßes stillen und viele Gerichte aufwerten.
Doch ist sie auch gesund? Mit der ganzen Debatte um Kohlenhydrate (ob man sie essen sollte oder nicht – Stichwort Keto) und Fruchtzucker wird man ja doch etwas verunsichert. In diesem Beitrag soll es um die gesundheitlichen Vorteile der Banane gehen und auch, ob man sie trotz des schlechten Rufs weiter essen darf/soll.
Die Banane – eine Beere
Bananen (Musa paradisiaca) gehören zur Familie der Bananengewächse (Musaceae) und wachsen an Stauden. Im Gegensatz zu Bäumen haben Stauden keinen verholzten Stamm, weshalb man auch von einem „Scheinstamm“ spricht. Es gibt viele verschiedene Bananensorten (ca. 1000 Arten), wobei viele in Europa unbekannt sind. Wir kennen meist nur die Obstbanane, aber nicht alle Bananen sind essbar. So gibt es zum Beispiel die Textilbanane (=Faserbananen), deren Blätter zur Textilherstellung genutzt werden.
In Erzeugerländern gehört die Kochbanane zu den Grundnahrungsmitteln. Diese hat ein sehr hartes Fruchtfleisch und muss vor dem Verzehr gekocht, gebraten oder gebacken werden.
Die schwarzen Punkte sind die Samenanlagen – dort wären im Normalfall die Samen.
Eine Beere ist dadurch gekennzeichnet, dass zahlreiche Samen von Fruchtfleisch umgeben sind. Botanisch gesehen ist die Banane daher eine Beere. Die Früchte der Kultursorten, also die Bananen, die wir im Supermarkt kaufen können, sind jedoch kernlos. An den schwarzen punkten in der Mitte erkennt man noch wo die Samen in den Wildformen waren.
Geerntet wird die Banane im unreifen grünen Stadium. Damit sie ihren gelben Reifezustand erhält, den wir so lieben, wird sie mit dem Gas Ethylen behandelt.
Als eine der beliebtesten Obstsorten ist die Banane auch ein wichtiges Handelsgut.
Der gelbe Schnell-Imbiss hilft zur Vorbeugung vieler Krankheiten
Die Banane enthält viel Fruchtzucker und liefert dem Körper ähnlich viel Energie wie eine gekochte Kartoffel (bezogen auf 100 g). Sie bietet einen hohen Gehalt an Mineralstoffen wie Kalium und enthält unter anderem die Vitamine A, B, C und E. Für Sportler ist sie der ideale Snack um schnell Energie zuzuführen.
Die Inhaltsstoffe der Frucht haben eine heilende Wirkung, vor allem auf den Magen-Darm-Bereich. Die Banane kann saure Stoffwechselverschiebungen normalisieren und die Magenschleimhaut (z.B. bei Gastritis) schützen. Auch auf das Hirn eines Menschen hat die Frucht einen positiven Effekt: Die Aminosäure Tryptophan regt die Produktion des Glückshormons Serotonin an. Damit hilft sie gegen Stress und Unkonzentriertheit.
Am Abend genossen sorgt die Banane mit dem Eiweißbaustein Tryptophan für einen entspannten Schlaf.
Bananen helfen gegen Verstopfungen
Bananen liefern viele wertvolle Nährstoffe. Mit ca. 23% Kohlenhydraten, wovon 3% wichtige Ballaststoffe sind, hilft die Banane unter anderem gegen Verstopfungen1. Der Mythos, dass Bananen Verstopfungen auslösen sollen, wurde wissenschaftlich widerlegt. Eigentlich wurde genau das Gegenteil bewiesen, nämlich dass sie unter anderem aufgrund ihrer Ballaststoffe die Verdauung anregen.
Aber es sind nicht nur die Ballaststoffe, die sich positiv auf den Darm auswirken, sondern auch der hohe Mineralstoffgehalt spielt da eine Rolle. Besonders Magnesium (mehr zu Mg hier) und Kalium sind hier hervozuheben. Kalium, wie auch Magnesium, greifen in unheimlich viele Stoffwechselprozesse ein. So helfen sie Muskelkrämpfen vorzubeugen, gegen Kreislaufbeschwerden und nicht zuletzt auch bei Herzrhythmusstörungen.
Wer also an Verstopfungen leidet, kann beim nächsten Mal zur reifen Banane greifen und schauen, ob sich das Problem nicht eventuell auf natürliche Art und Weise lösen lässt. Abführmittel sollten besser nur im Notfall angewandt werden.
TIPP: Achte auf den Reifegrad der Banane: unreife Bananen enthalten mehr Stärke und sind somit schwerer zu verdauen (mehr Informationen weiter unten).
Bananen helfen gegen Durchfall
Es mag paradox klingen, aber Bananen können nicht nur gegen Verstopfungen helfen, sondern auch gegen Durchfall1. Das ist unter anderem dem Pektin zuzusprechen, welches übrigens auch im Apfel enthalten ist. Pektin ist ein im Darm aufquellender Ballaststoff. Krankheitserreger oder andere Stoffe können an Pektine „gebunden“ werden, weshalb Bananen auch gegen Durchfall helfen können. Aber auch die in Bananen enthaltenen Mineralstoffe, wie beispielsweise Magnesium und Kalium, sind hier hilfreich. Sie können den Mineralstoffverlust, der aufgrund von Durchfall entsteht, wieder ausgleichen2.
Je reifer desto leichter zu verdauen und süßer der Geschmack
Die braunen Punkte zeigen an, dass diese Banane reif und schön süß ist.
Während der Reifung verwandelt sich die Stärke (eine Kohlenhydratart, über die sich unsere Darmbakterien besonders freut) in Zucker. Daher sind reife Bananen mit braunen Punkten deutlich süßer und leichter verdaulich als solche, die noch leicht grün sind.
Die Verwertbarkeit von Eisen aus der Banane ist sehr gut
Obwohl die Banane keine Unmengen an Eisen enthält (ca. 0,4 mg/ 100 g)3, liegt es in der Banane in einer für den Körper gut verwertbaren Form vor (ca. 50% des zugeführten Eisens wurde tatsächlich aufgenommen). Nicht nur für den Sauerstofftransport von der Lunge bis in alle Organe, sondern auch für die Aufnahme verschiedener Vitamine ist Eisen unerlässlich. Als Baustein vieler Enzyme ist es an der Energiegewinnung beteiligt und macht uns widerstandsfähiger gegenüber Stress und Krankheiten.
Wer die Vermutung hegt zu wenig Eisen im Blut zu haben, sollte häufiger mal zur Banane greifen. Je reifer die Frucht, desto besser kann das Eisen verwertet werden3.
Bananen schützen das Herzkreislaufsystem
Die Kombination aus hohem Kaliumgehalt und niedrigem Natriumgehalt schützt das Herzkreislaufsystem. Der Verzehr von Bananen dient somit der Vorbeugung von hohem Blutdruck und Schlaganfall1.
Bananen schützen vor Ulkus und Sodbrennen
Mit ihrem Kaliumgehalt, aber auch aufgrund verschiedener sekundärer Pflanzenstoffe wirkt die Banane beruhigend auf den Magen. Wer häufiger mit Sodbrennen zu kämpfen oder auch einen Ulkus (Magengeschwür) hat, kann es gerne mal mit Bananen probieren. Die werden meist auch bei einem angegriffenen Magen vertragen1.
Wer sehr empfindlich ist, dem rate ich die Banane in etwas Butter oder Ghee „aufzuwärmen“. Das hilft der Verdauung. Wer möchte kann noch etwas Honig oder andere Süßungsmittel hinzugeben.
Bananen schützen vor Alzheimer
Die frische Banane zeigte sich im Tierversuch als sehr wirksam gegen oxidativen Stress bzw. als Zellschutz. Die Wissenschaftler kamen zu dem Ergebnis, dass ein vermehrter Genuss von Bananen aber auch anderer frischer Früchte wie Äpfel und Orangen uns vorbeugend vor neurodegenerativen Krankheiten wie zum Beispiel Alzheimer schützen können4.
TIPP
Rezept zu selbstgemachtem Bananeneis mit Schoko-Geschmack – sooooo LECKER!!
Braune Bananen nicht wegwerfen, auch wenn sie ungenießbar aussehen. Gerade dann sind sie nämlich sooo schön süß! Ich empfehle sie dann einzufrieren und als Eis zu essen – das gesündeste Eis was man sich vorstellen kann! Auch super für Kinder geeignet, denn durch die Süße der Bananen sind keine weiteren Süßungsmittel nötig!
In diesem Rezept habe ich die Datteln nicht wegen der Süße, sondern einfach weil ich sie gerade so liebe hinzugefügt! Veganes, gesundes Eis, was trotzdem super cremig schmeckt – mein absoluter Favorit an warmen Tagen!!
Wie lassen sich Bananen zubereiten?
Roh als Snack oder im Müsli kennt sie sicherlich jeder. Mit einer Gabel zerdrückt im Joghurt oder als Baby-Nahrung, aber auch auf dem Grill oder in warmen Gerichten (z.B. mit Kokosmilch) schmeckt die Banane wunderbar!
In diesem Smoothie macht sie sich meiner Meinung nach vorzüglich!
Weitere Rezepte werden folgen! :)
Fazit
Es sind immer mal wieder Meldungen zu lesen, dass Bananen aufgrund ihres hohen Zuckergehalts ungesund seien. Schaut man jedoch genauer hin, erkennt man welchen Mehrwert die Banane bringen kann. Man tut der Banane wirklich unrecht, wenn man sie nur auf ihren Zuckergehalt reduziert – sie hat noch so viel mehr zu bieten! Außerdem sollte sich nicht immer alles um den reinen „Zuckergehalt“ drehen, sondern man sollte auch beachten, welche weiteren Inhaltsstoffe enthalten sind (mehr zum Zuckergehalt bzw. glykämischen Index HIER). So spendet die Banane zum Beispiel viele Mineralstoffe, Vitamine und Ballaststoffe, weshalb sie ein sehr beliebter Snack bei Sportlern ist.
Im Vergleich zu einem Schokoriegel oder Gummibärchen würde die Banane also alle mal gewinnen – das sollte man sich bewusst machen!
In diesem Blogartikel habe ich beschrieben, warum die „Angst“ vor Fruktose nicht auf Obst bezogen ist.
Ich persönlich liebe Bananen und vertrage sie (meistens) auch sehr gut! Aber wie so häufig sollte man in seinen eigenen Körper hineinhorchen. Er sendet uns meist die richtigen Signale, wir müssen nur lernen sie zu deuten.
Quellen
1Kumar, K. S., & Bhowmik, D. (2012). Traditional and medicinal uses of banana. Journal of Pharmacognosy and Phytochemistry, 1(3).
2Yakubu, Musa T. et al. “Antidiarrhoeal Activity of Musa Paradisiaca Sap in Wistar Rats.” Evidence-based Complementary and Alternative Medicine : eCAM 2015 (2015): 683726. PMC. Web. 18 June 2017
3García, O. P., Martínez, M., Romano, D., Camacho, M., de Moura, F. F., Abrams, S. A., … & Rosado, J. L. (2015). Iron absorption in raw and cooked bananas: a field study using stable isotopes in women. Food & nutrition research, 59.
4Heo, H. J., Choi, S. J., Choi, S. G., Shin, D. H., Lee, J. M., & Lee, C. Y. (2008). Effects of Banana, Orange, and Apple on Oxidative Stress‐Induced Neurotoxicity in PC12 Cells. Journal of food science, 73(2).