Der Herbst mit seinen wunderschönen Farben ist da!! In keiner anderen Jahreszeit gibt es diese Farbnuancen! Die klare Luft, blauer Himmel und Sonnenschein machen einen Herbsttag absolut perfekt.
Für viele bedeutet dies jedoch auch Erkältungszeit, da die Temperaturen stark schwanken. Der eine leidet mehr darunter, der andere weniger.
Höchste Zeit also sein Immunsystem zu stärken! Hier sind 7 Tipps wie ihr euren Körper liebevoll unterstützen könnt!
1. Warm anziehen und RAUS an die frische Luft!
Da die Heizungsluft unsere Schleimhäute austrocknet, solltet ihr euch motivieren raus zu gehen – egal wie kuschelig warm es drinnen gerade ist. Nur feuchte Schleimhäute sind ein intakter Schutzwall gegen Erreger.
Heizungsluft trocknet die Schleimhäute aus
Die erste Barriere gegen Krankheitserreger bildet die Haut und zwar jede Form von Haut – also auch Schleimhäute. Die Schleimschicht auf den Schleimhäuten funktioniert ähnlich wie ein Spinnennetz. Fremdstoffe haben es schwer diesen zähflüssigen, gelartigen Schleim (medizinisch „Mukus“ genannt) zu überwinden.
Das ist auch der Grund weshalb Nasenspülungen mit Salzwasser häufig empfohlen werden. Die Schleimhäute werden befeuchtet und die dort befindlichen Erreger werden hoffentlich „weggespült“.
TIPP: Sollte ein Erreger doch mal den Weg zu dir gefunden haben und dich mit einer Erkältung begrüßen, habe folgendes im Hinterkopf:
Verschleimung der Atemwege ist eine gesunde Abwehrreaktion des Körpers. Er versucht durch die vermehrte Bildung von Schleim die Erreger einzukapseln bzw. sie nicht weiter in den Körper eindringen zu lassen.
Ebenso ist der Hustenreiz eigentlich eine „gesunde“ Reaktion, da durch das Husten der Erreger aus dem Körper heraus „katapultiert“ werden soll.
Deshalb würde ich empfehlen nicht sofort zu chemischen Schleimlösern zu greifen, sondern nur wenn es wirklich nötig ist.
2. Sport macht nicht nur Muskeln sondern auch das Immunsystem fit
Sportliche Bewegung trainiert nicht nur das Herz-Kreislauf-System sondern auch das Immunsystem. Gemeint ist hier moderate Bewegung und kein Leistungssport1.
Wer sich also regelmäßig sportlich betätigt, kurbelt nicht nur den Stoffwechsel an, sondern aktiviert auch seine Abwehrzellen. Sollte sich ein Erreger doch einmal breit machen und einen Infekt auslösen, erholt sich ein sportlicher Körper schneller als ein untrainierter.
3. Darmbewohner bei Laune halten
Obwohl der Darm im Inneren des Körpers liegt, hat auch er Kontakt zur Außenwelt, denn der komplette Verdauungstrakt ist vergleichbar mit einem Rohr, das am Mund beginnt und am After endet. Tagtäglich wird er mit „Fremdkörpern“ konfrontiert, da regelmäßig Nahrung in die „Röhre“ geschoben wird. Wie hier beschrieben ist Nahrung anfangs körperfremd. Erst durch Umwandlung (=Verdauung) kann sie den Stempel „körpereigen“ erhalten.
Glücklicher Darm = starkes Immunsystem!
In unserem Darm haben wir Millionen von Mitbewohnern, die uns nicht nur bei der Verdauung behilflich sind. Sie sind ebenso Teil der „Armee“, die ungewünschte Eindringlinge abwehren soll. Allerdings müssen wir diese Mitbewohner auch bei Laune halten und sie mit Nahrung versorgen. Welche Nahrungsmittel sich dafür eignen, erfahrt ihr hier.
Wer bei der Wahl der Nahrungsmittel nicht nur an sich selbst, sondern auch an seine Darmbewohner (Darmbakterien) denkt, wird seinem Immunsystem sehr helfen.
TIPP: Besonders in der kalten Jahreszeit kann es angenehm sein den Tag mit einem Glas warmem Wasser zu beginnen. Das bringt die Verdauung in Schwung und wärmt von innen.
4. Abwehr durch Nahrungsmittel
Mit der Wahl der Nahrungsmittel kann der Körper ebenfalls in seinem Kampf gegen die „bösen“ Erreger unterstützt werden.
Ballaststoffreiche Nahrungsmittel (Gemüse, Obst, Hülsenfrüchte und Getreide) sollten ganz oben auf der Liste stehen, damit die Darmbakterien kontinuierlich versorgt werden und ihre Arbeit optimal verrichten können.
Aber wie so häufig gilt auch hier: eine abwechslungsreiche Ernährung ist unheimlich wichtig, um einem möglichst breiten Spektrum an Darmbakterien eine Heimat zu geben. Denn erst wenn sie eine Heimat gefunden haben, sind sie auch bereit für uns zu kämpfen und eine Front gegen die meisten Krankheitserreger zu bilden (mehr zu den Darmbakterien hier).
Immunsystem – Vitamin C – Zitrone: dieses Bild hat sicherlich jeder im Kopf.
Weniger bekannt ist, dass beispielsweise die Fenchelknolle sogar noch mehr Vitamin C enthält. Zusätzlich regen die ätherischen Öle die Durchblutung der Schleimhäute an – sowohl die des Verdauungstrakts als auch die der Atmungsorgane und sorgen so für eine Unterstützung des Immunsystems.
Eine gute Versorgung mit Mineralstoffen und Vitaminen ist die Voraussetzung für ein starkes Immunsystem.
Rezept zu meiner Lieblingsvariante des Kurkuma-Drinks
Zusätzlich gibt es noch Nahrungsmittel, die antibakterielle Wirkstoffe haben und somit als „Kampfhelfer“ eingesetzt werden können. Dazu gehören:
- Ingwerwurzel
- Chilischote
- Knoblauchknolle
- Zwiebel
- Lauch
- Kurkuma (Hauptbestandteil im Currygewürz)
- Meerettich usw.
Anwendungs-TIPPs: Die Ingwerwurzel kann nahezu jedem Gericht als Gewürz beigefügt werden oder aber auch als Tee zubereitet werden.
Für den Tee: eine schmale Scheibe der frischen Ingwerwurzel abschneiden (schälen, wenn keine Bio-Qualität), mit heißem Wasser überbrühen und ziehen lassen. Auch Kurkuma kann dieses Getränk ergänzen, dazu eine Messerspitze mit ins Wasser geben. Honig oder andere Süßungsmittel machen das Getränk für den ein oder anderen genießbarer :).
Sehr zu empfehlen ist auch ein Kurkuma-Drink. Rezept dazu HIER.
Chili und Ingwer können in jeder Reis- oder Gemüsepfanne verwendet werden, schmecken aber auch sehr lecker in heißer Schokolade!
Die Fenchelknolle lässt sich wunderbar in Salaten (mein Favorit: Fenchelsalat mit Orangen) oder anderen Gerichten verwenden.
5. Sauna
Wer gerne in die Sauna geht, hat jetzt eine perfekte Ausrede! Durch den Wechsel von heiß und kalt wird die Durchblutung angeregt und die Reaktionsfähigkeit des Immunsystems trainiert2.
Außerdem ist die Sauna ein wunderbarer Ort zum Entspannen und um Stress abzubauen. Dies hilft auch wiederum bei der Abwehr von Krankheitserregern.
Wer sich ungerne nackt in der Öffentlichkeit „präsentiert“ kann alternativ Wechselduschen zu Hause durchführen.
6. Ausreichend trinken
Wasser, Tee oder wer mag auch Gemüsebrühe sollte in ausreichenden Mengen getrunken werden. Auch in der kalten Jahreszeit verlieren wir Flüssigkeit über die Haut und müssen deshalb regelmäßig „nachfüllen“. Ein ausgeglichener Wasserhaushalt ist für alle Funktionen im Körper unerlässlich.
TIPP: Bei kalten Temperaturen tritt das Durstgefühl verspätet ein, weshalb gerade in dieser Jahreszeit darauf geachtet werden sollte, dass genug getrunken wird. Am besten immer eine Flasche Wasser zur Hand haben, egal ob beim Einkaufen, beim Sport oder im Büro.
7. Sonnenlicht tanken
Nicht nur die Heizungsluft ist drinnen ein Problem, sondern auch das fehlende Sonnenlicht. Gerade in den kalten Monaten halten wir uns ungerne draußen auf, wodurch die Vitamin D Produktion relativ niedrig ist. Täglich eine halbe Stunde ungefiltertes Licht zu genießen reicht völlig aus um unseren Körper zu wappnen.
Auch wenn man sie nicht sieht, scheint die Sonne auch an bewölkten Tagen! :)
Fazit
Ganz verhindern lassen sich Erkältungen zwar leider nicht, aber diese Tipps helfen euch sicherlich ihre Zahl zu reduzieren. Wie ihr seht können ganz „normale“ und alltägliche Nahrungsmittel wie Zitrone, Fenchel, Zwiebel, etc. unserem Immunsystem schon sehr helfen. Es ist also gar nicht sooo kompliziert.
Die Grundregel bleibt: ernähre dich abwechslungreich und verwende Nahrungsmittel, die so unverarbeitet wie möglich sind!
Mit diesem Wissen im Hinterkopf wünsche ich euch einen schönen und hoffentlich gesunden Start in die Woche!
Quellen
1Baum M., Liesen H., Sport und Immunsystem. Deutsches Ärzteblatt International 1998; 95: A-538-541
2Brenke R, Das Potenzial der Sauna im Rahmen der Prävention – eine Übersicht neuerer Erkenntnisse. Forschende Komplementärmedizin 2015;22:320-325, doi: 10.1159/000441402