Eine wahre Kohl „Blume“ ist der Blumenkohl. Seine zarten Röschen und seine gute Bekömmlichkeit machen ihn zu einer idealen Schonkost. Gleichzeitig vereint er alle positiven Aspekte der Kreuzblütler wie Vitamin C und andere Vitamine, viele wichtige Mineralstoffe, Ballaststoffe und nicht zuletzt die für diese Familie bekannten krebsvorbeugenden Senfölglykoside. Häufig steht er etwas im Schatten seines grünen Cousins, dem Brokkoli, allerdings völlig zu Unrecht!
Darf ich vorstellen…der Blumenkohl
Blumenkohl (Brassica oleracea convar. Botrytis) gehört zur Familie der Kreuzblütler (Brassicaceae oder Cruciferae) und wird je nach Region Karfiol, Blütenkohl oder italienischer Kohl genannt. Früher war die Kohl-„Blume“ grün, was man jedoch durch mühesames Züchten in ein strahlendes weiß umgewandelt hat. Heute zieht man wieder grüne Köpfe (ja, verrückt manchmal wie es so läuft) und sogar violette Varianten sind anzutreffen. Eng verwandt mit dem Blumenkohl ist der Romanesco (auch Türmchenblumenkohl genannt).
Was kann der Blumenkohl?
Zur Familie der Kreuzblütler gehörend ist auch der Blumenkohl stark im Kampf gegen Krebs. Ebenso wie sein grüner Cousin, der Brokkoli, enthält er Senfölglykoside, welche die Vorstufe der vor Krebs schützenden Senföle sind (mehr dazu hier). Damit die Senfölglykoside entstehen können, ist es wichtig die Zellwände aufzubrechen. Das bedeutet: den Blumenkohl besonders klein zu machen ist von Vorteil!
Neben wichtigen Mineralstoffen wie Phosphor, Kalium, Kalzium, Magnesium, etc., ist Blumenkohl reich an Vitamin C. Um den Tagesbedarf dieses Vitamins zu decken reichen ca. 250g des zarten, frischen Blumenkohls1.
Wie andere Gemüse ist auch Blumenkohl eine tolle Quelle für Ballaststoffe. Diese senken sowohl den Cholesterinspiegel als auch das Risiko an Herzkreislauferkankungen zu erkranken und halten unsere Darmmitbewohner bei Laune2.
Mit Cholin kann Blumenkohl ebenfalls punkten. Cholin wird häufig nicht allzu viel Beachtung geschenkt, dabei ist dieser Mikronährstoff sehr wichtig für viele Stoffwechselvorgänge. Im Fettstoffwechsel spielt dieser Stoff eine ganz essentielle Rolle und kann bei einem Mangel zu einer Fettleber führen.
Als Bestandteil des Neurotransmitters Acetylcholin ist er für die Übertragung von Reizen auf die Muskeln verantwortlich und damit auch für lebensnotwendige Funktionen wie Atmung, Herzschlag, Blutdrucksteuerung oder Stoffwechselvorgänge allgemein3. Cholin wird ebenso benötigt um Myelin aufzubauen. Unsere Nervenbahnen werden von einer Myelinschicht geschützt, deren Abbau bei Multipler Sklerose eine zentrale Rolle spielt.
Eine ausreichende Cholin-Versorgung ist zudem während der Schwangerschaft für die Gehirnentwicklung des Fötus wichtig und senkt das Risiko eines Neuralrohrdefekts (neben Folsäure und anderen Mikronährstoffen)3.
Was hat Blumenkohl mit Reis zu tun?!
Blumenkohl kann roh oder gekocht verzehrt werden. Er hat einen milden Geschmack und ist leicht verdaulich. Mit seiner zarten Zellstruktur eignet er sich wunderbar als Schonkost. Besonders die Kombination von Blumenkohl und dem entzündungshemmenden und antibakteriell wirkendem Kurkuma ist eine starke „Waffe“ gegen viele Krankheiten.
Blumenkohlreis ist seit einiger Zeit DER Renner auf den amerikanischen Blogs und „schwappt“ auch langsam übers Meer zu uns. Da Blumenkohl kaum Kohlenhydrate enthält, ist es eine wunderbare Alternative zu „normalem“ Reis, welche gerne bei den sogenannten „low carb-Diäten“ eingesetzt wird. Aber auch für Diabetiker ist diese Variante eine tolle Alternative zu richtigem Reis.
Grundrezept: Die Vorbereitung ist wie bei allen anderen Rezepten mit Blumenkohl. Die grünen Außenblätter und der Strunk werden entfernt und danach wird der Kohl mit einem Messer in große Stücke zerteilt. Anschließend kurz unter klarem Wasser abspülen und trocken tupfen.
Nun kommt der entscheidende Teil: der Blumenkohl wird mit Hilfe einer Küchenmaschine zerkleinert. Je nachdem welche Maschine man hat, kann es hilfreich sein in Etappen zu arbeiten. Wer keine Maschine hat, kann ihn auch mit einer Käsereibe zerkleinern. Muskelpower! :)
Danach hat man rohen Blumenkohl in Reisgröße. Dieser kann beispielsweise in einer Pfanne mit etwas Öl (oder Kokosöl, Ghee, Butter, etc.) unter gelegentlichem Rühren bei mittlerer Hitze gegart werden. Gewürze wie Kurkuma, Thymian, Muskatnuss, Salz, etc. schmecken wunderbar dazu!
Blumenkohlreis in der Pfanne mit Kokosöl gegart und mit Salz und Kurkuma gewürzt.
Verwende den Blumenkohlreis wie jeden anderen Reis auch und kombiniere dazu Fleisch, weitere Gemüsesorten, Kokosmilch, Cashewkerne, Mandeln – kurz: alles was dir einfällt!
Man kann ihn auch auf einem Backblech oder in einer Form im Ofen garen. Oder diesen wunderbaren glutenfreien Pizzaboden damit machen!
Fazit
Der zarte weiße Blumenkohl sieht nicht nur schön aus, sondern kann auch unheimlich lecker zubereitet werden! Gleichzeitig unterstützt er unseren Körper auf vielfältige Weise, sodass dieses Gemüse gerne häufiger auf dem Tisch stehen darf – egal in welcher Lebenslage man sich gerade befindet!
Quellen
1United States Department of Agriculture Agricultural Research Service
2Hanif, R., Iqbal, Z., Iqbal, M., Hanif, S., & Rasheed, M. (2006). Use of vegetables as nutritional food: role in human health. Journal of Agricultural and Biological Science, 1(1), 18-22.
3Zeisel, S. H., & Da Costa, K. A. (2009). Choline: an essential nutrient for public health. Nutrition reviews, 67(11), 615-623.)