Das neue Jahr ist noch recht frisch, der Januar noch nicht ganz um. Wie sieht es mit deinen Neujahrsvorsätzen aus? Bist du noch dran oder hat sich der Alltag schon wieder eingeschlichen und die guten Vorsätze werden so nach und nach beiseitegeschoben?
Stand auf der Liste zufällig: „Ernähre dich gesünder und treibe mehr Sport“? Dann bist du nicht alleine! :)
Jedes Jahr aufs Neue nehmen sich viele Menschen vor sich gesünder zu ernähren – Zeitschriften und andere Medien unterstützen dieses Vorhaben. Man könnte fast meinen „unnormal“ zu sein wenn man Anfang des Jahres keine Diät macht.
Aber genau hier möchte ich gerne mal zum Nachdenken anregen: möchtest du dich gesünder ernähren oder möchtest du abnehmen? Was steht im Vordergrund? Aus welchen Beweggründen tust du das? Willst du es wirklich selber oder ist es dein Umfeld was dich dazu bringt?
Die kurzzeitigen Diäten, die in nahezu jeder Zeitschrift angepriesen werden, werden dir sicherlich kurzfristig helfen ein paar Kilo zu verlieren – und dann? Bist du dann glücklicher? Fühlst du dich besser in deiner Haut? Schaffst du es den Jojo-Effekt zu verhindern?
Dieses Jahr klappt es wirklich! Du brauchst nur eine neue Zielformulierung!
Neue Zielformulierung
Anstelle nur die Zahl auf der Waage im Blick zu haben, setze dir als Ziel dich gesunder zu ernähren, damit DU dich in deinem Körper wohl fühlst. Das Abnehmen kommt normalerweise als netter Nebeneffekt, wenn man die richtige Ernährung für sich selber gefunden hat.
Oder vielleicht auch nicht – vielleicht hast du schon dein persönliches Idealgewicht, aber hast noch nicht den Mut zu dir zu stehen? Es kann schließlich nicht jeder Modelmaße haben;)
Aber auch dann wird dir eine gesündere Lebensweise sicherlich helfen den Mut aufzubringen zu dir und deinem Körper zu stehen. Du wirst mehr Energie haben, das Bindegewebe wird straffer und sogar die Haare und Nägel sehen besser aus! Du wirst von innen heraus strahlen!:)
Neues Ziel: DU sollst dich in deiner Haut wohlfühlen – egal ob 2 Kilo schwerer oder leichter!
Bitte nicht falsch verstehen, das Problem des Übergewichts in unserer Gesellschaft ist nicht zu unterschätzen (siehe BMI), aber ich bin der festen Überzeugung, dass man etwas Grundlegendes ändern muss um dauerhaft abzunehmen. Da bringt eine 6-wöchige Diät nicht viel.
Eine Dauerhafte Veränderung braucht Zeit – man kann nicht von heute auf morgen einen Schalter umlegen. Da muss man Geduld mitbringen und Durchhaltevermögen.
Dauerhaft etwas zu verändern funktioniert nur, wenn man sich dabei wohl fühlt bzw. merkt, dass es einem gut tut. Ansonsten wird man bei der nächsten Ausfahrt wieder in die alten Bahnen zurückgleiten.
Warum ist es so schwer sich gesünder zu ernähren?
Es könnte alles so einfach sein. Würde unsere Wahl auf ein nahrhaftes Mittagessen mit Gemüse und Pellkartoffeln fallen, anstelle mal wieder Schnitzel mit Pommes zu nehmen – oder würden wir zur Banane greifen anstelle den Schokoriegel aus der linken Schreibtischschublade zu holen. Wir könnten vielen (Gewichts-) Problemen ganz einfach aus dem Weg gehen. So die Theorie.
Aber die Realität sieht leider anders aus. Irgendetwas tief in uns drin lässt uns ständig wieder zum Schokoriegel greifen, obwohl vielen bewusst ist, dass die Banane eine bessere Wahl wäre.
1. Schritt: Gewohnheit erkennen
Wir Menschen sind Gewohnheitstiere. Der Griff zum Schokoriegel ist häufig unbewusst. Um langfristig etwas zu ändern, musst du diese Gewohnheit erkennen und umlenken.
Eine neue, gesündere Gewohnheit muss her.
2. Schritt: neue Gewohnheit einführen
Am besten beginnst du damit schon beim Einkaufen. Wer bereits dort auf die richtige Wahl der Lebensmittel achtet, hat schon einen großen Schritt geschafft.
Statt der Schokolade landen Obst oder Studentenfutter im Einkaufswagen. Datteln mit Kakao nibs helfen bei mir immer Wunder, wenn mich die Lust auf Schokolade überkommen sollte! Eine weitere gesunde Alternative sind diese himmlischen Brownies oder diese Energie-Pralinen.
Egal für was du dich entscheidest, lege deinen gesünderen Snack genau an dieselbe Stelle wo vorher der Schokoriegel lag. Der Schokoriegel wird komplett aus deinem Büro/Haus verbannt, damit du nicht in die Versuchung kommst, diesen eventuell doch noch auszugraben.
Deponiere deine neue Snack-Variante an die Stelle wo sonst der Schokoriegel lag.
Taste dich langsam an deine neuen Ernährungsgewohnheiten heran. Erwarte nicht, dass die Umstellung von heute auf morgen gelingen wird. Gebe dir Zeit! Es wird Rückschläge geben, aber dann heißt es: „Aufstehen, Krone richten und weiter geht’s!“ :)
Manche kleben sich gerne Post-it Zettel überall hin um sich an ihre Ziele zu erinnern, andere brauchen anfangs einen genau getakteten Plan an den sie sich halten können. Finde deinen Weg!
Wo fange ich an?
Es gibt so viele verschiedene Ernährungsformen – es ist ein wahrer Dschungel dort draußen! Die große Frage ist nur: welche Ernährungsform passt zu dir?
Meine Empfehlung: von allem ein bisschen. Schau dir die verschiedenen Ernährungsformen an, die dich interessieren und experimentiere damit. Probiere verschiedene Sachen aus, schau wie dein Körper damit umgeht und stelle dir DEINE eigene Ernährung zusammen. Meistens ist ein Zeitraum von ca. 4 bis 6 Wochen ein guter Daumenwert um etwas auszuprobieren. Danach kannst du dann entscheiden, ob die neue Gewohnheit dir gut tut, oder ob sie einfach nicht dein Ding ist.
Vielleicht stellst du fest, dass dir die Sichtweise bei der einen Ernährungsform sehr gut gefällt, allerdings kannst du leider nicht auf deinen morgendlichen Kaffee verzichten. Dann pass es so an, dass es für dich gut ist, auch wenn der Kaffee in der Ernährungsweise absolut verboten ist. Nahrung soll Energie geben und DU sollst dich dabei wohl fühlen – nicht der Autor des Buches, nicht der Erfinder der Diät und auch nicht deine beste Freundin. Hier geht es ganz alleine um DICH!
Wenn du möchtest, kannst du ja nach einer gewissen Zeit nochmal versuchen auf Kaffee zu verzichten und schauen, was dein Körper dann dazu sagt.
Beginne mit mehr Obst und Gemüse!
In einem Punkt sind sich fast alle Ernährungsformen einig: mehr Obst und Gemüse essen! Dies wäre also ein guter Ansatzpunkt. Überprüfe deinen ist-Zustand und versuche zu jeder Mahlzeit etwas mehr Gemüse oder Obst hinzuzufügen – solange du es verträgst. Schau was die Supermärkte im Angebot haben – sei kreativ!
Schritt für Schritt kannst du dann den Anteil an Obst und Gemüse erhöhen und dich langsam mit deiner neuen Ernährungsform auseinander setzen. Vielleicht möchtest du auf Milchprodukte verzichten? Vielleicht möchtest du mehr Hülsenfrüchte und weniger Fleisch zu dir nehmen – setze deine Ziele Schritt für Schritt um.
Mache einen Schritt nach dem Anderen
Sei nicht zu dogmatisch. Manchmal funktionieren gewisse Essgewohnheiten für eine gewisse Zeit und dann muss man wieder kleine Veränderungen vornehmen. Auch der Jahreszeitenwechsel ist nicht zu unterschätzen. Während ein Smoothie mit Salat im Sommer als Frühstück vollkommen ausreichend sein kann, muss der im Winter eventuell verändert oder angepasst werden – schließlich ist es deutlich kälter draußen. Eventuell wünscht man sich auch etwas Warmes zum Frühstück, wie zum Beispiel Quinoa oder Haferflocken. Das ist individuell sehr unterschiedlich.
Fazit
Neujahrsvorsätze in Bezug auf gesunde Ernährung sind sehr lobenswert, allerdings hapert es häufig an der Umsetzung. Vermutlich sind wir zu euphorisch und ungeduldig. Wir wollen zu viel auf einmal und geben dann entmutigt auf, wenn es nicht so funktioniert, wie wir es uns erträumt hatten. Auch sind viele Diätprogramme nicht mit dem „normalen“ Alltag vereinbar.
Deshalb solltet ihr dieses Jahr mal versuchen das Ganze in kleinen Schritten anzugehen. Wir sind keine Computer, an denen man Anfang des Jahres einfach auf den „Reset-Knopf“ drücken kann.
Wir müssen netter zu uns selber sein und uns Zeit geben. Langsames Einschleichen von gesünderen Gewohnheit und Ausschleichen von „ungesunden“ Gewohnheiten wird uns langfristig zum Erfolg bringen! :)
Ich wünsche euch viel Erfolg beim Umsetzen eurer neuen Ziele!
Denkt immer daran: auch kleine Zieleinläufe dürfen belohnt werden! :)