Schwedenmilch kommt, wie der Name schon vermuten lässt, tatsächlich aus Schweden (Skandinavien). Dort trägt sie den Namen „Filmjölk“. Neben Joghurt, Buttermilch, Trinkmolke, Kefir wird auch Schwedenmilch zu den Sauermilchprodukten gezählt.
Was sind Sauermilchprodukte?
Sauermilchprodukte entstehen mit Hilfe der Milchsäurebakterien, welche neben anderen Verbindungen Milchsäure als Endprodukt produzieren. Man spricht auch von „fermentierter Milch“.
Schwedenmilch wird eine bestimmte Mischung verschiedener Milchsäurebakterien zugesetzt. Eine der wichtigsten Eigenschaften der Milchsäurebakterien ist ihre Fähigkeit Milchzucker (Laktose) in Milchsäure (Laktat) umzuwandeln (fermentieren)1. Daher rührt der leicht saure Geschmack. Aufgrund der Fermentierung durch die Milchsäurebakterien sind diese Produkte besser verträglich und leichter verdaulich.
Milchsäurebakterien bringen einige Vorteile:
- Durch ihre Abbauprodukte sorgen die Milchsäurebakterien für einen niedrigen (sauren) pH-Wert. Da viele andere Bakterien ungerne in einem sauren Milieu wachsen, wird die Haltbarkeit des Produkts gleichzeitig verlängert3. Deshalb ist Joghurt beispielsweise länger haltbar als frische Milch.
- Ein Großteil des Milchzuckers (Laktose) wird abgebaut, weshalb Sauermilchprodukte häufig auch von Laktoseintoleranten besser vertragen werden2. Dabei ist es egal welches Sauermilchprodukt verzehrt wird, da alle verwendeten Milchsäurebakterien Milchzucker (Laktose) verstoffwechseln können. Wie viel von dem jeweiligen Produkt vertragen wird, ist jedoch individuell unterschiedlich, da Laktose wie gesagt nicht komplett eliminiert ist.
- Ein weiteres Phänomen: beim Hinzufügen von Milchsäurebakterien gerinnt das Protein (Eiweiß) wodurch die Milch „andickt“. Deshalb sind z.B. Sauermilch und Yoghurt auch nicht ganz so flüssig. Vor der Abfüllung wird die Sauermilch meist nochmal flüssig „gerührt“, weshalb zumindest die Schwedenmilch, die ich aus Deutschland kenne, sehr flüssig ist.
Eigenschaften der Schwedenmilch
Aufgrund der verwendeten Bakterienstämme ist Schwedenmilch milder im Vergleich zu Joghurt. Geschmacklich ist sie wohl am ehesten vergleichbar mit unserer „Dickmilch“. Da sie nach dem Säuern ordentlich gerührt wird, ist sie jedoch deutlich flüssiger.
Schwedenmilch bzw. Sauermilchprodukten wird eine verdauungsfördernde Wirkung zugesprochen. Wer also unter Verstopfungen leidet, könnte eventuell von diesem Produkt sehr profitieren1!
Verwendung von Schwedenmilch
In den nordischen Ländern wird Schwedenmilch, dort unter dem Namen Filmjölk anzutreffen, zu Müsli/Cerealien oder einfach als Zwischenmahlzeit wie Joghurt konsumiert.
Schwedenmilch mit frischen Heidelbeeren
Ein Smoothie mit Früchten (Himbeeren, Aprikosen, Bananen, etc.) schmeckt wunderbar. Auf dem Bild weiter oben wurden Heidelbeeren (Blaubeeren) verwendet. Einfach 100 ml Schwedenmilch mit 50 g Heidelbeeren im Mixer zerkleinern. Wer mag, kann noch einen Spritzer Zitrone hinzufügen. Damit wird der Körper nicht nur mit Antioxidantien versorgt, sondern auch mit Mineralstoffen und Vitaminen. Die Smoothies sollten jedoch stehts frisch zubereitet und zeitnah getrunken werden.
An besonders heißen Tagen liebe ich diese kalte „Suppe“ mit Schwedenmilch. Sie ist leicht bekömmlich und erfrischend. Hier ist das Rezept dazu.
Ein Hinweis noch zur Handhabung der Schwedenmilch: vor Gebrauch GUT schütteln!!
Quellen
1Shiby V. K., Mishra H. N.; Fermented Milks and Milk Products as Functional Foods—A Review, Critical Reviews in Food Science and Nutrition 2013; 53:5, 482-496. doi:10.1080/10408398.2010.547398
2Morelli L.; Yogurt, living cultures, and gut health. The American Journal of Clinical Nutrition 2014;99(5):1248S–1250S. doi: 10.3945/ajcn.113.073072
3Parvez S., Malik K., Ah Kang S., Kim HY. Probiotics and their fermented food products are beneficial for health .Journal of Applied Microbiology2006;100:1171–85. doi:10.1111/j.1365-2672.2006.02963.x
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