Petersilie wird häufig nur als frischer Farbtupfer auf dem Tellerrand wahrgenommen. Dabei hat sie so viel mehr zu bieten!
Sie bringt nicht nur einen wunderbaren Geschmack, sondern auch ein tolles Heilungspotential mit sich.
Heute geht es um diese vitamin- und mineralstoffreiche Pflanze, die vor allem bei Nieren- und Blasenproblemen, aber auch bei anderen Unannehmlichkeiten helfen kann!
Was ist die Petersilie?
Als Kraut, kraus oder glatt, kennt die Petersilie bestimmt jeder. Gerne wird sie als Deko am Tellerrand im Restaurant platziert, was ihr jedoch nicht gerecht wird. Mit ihren tollen Inhaltsstoffen kann sie viel mehr als nur hübsch aussehen!
Die Petersilie (Petroselinum crispum) gehört zur Familie der Doldengewächse (Apiaceae oder Umbelliferae). Viele Mitglieder dieser Familie werden wegen ihrer ätherischen Öle als Gewürze verwendet. Bekannte Vertreter dieser Pflanzengruppe sind Kümmel, Anis, Koriander, Dill, Fenchel und Sellerie.
Petersilie soll den Bizepsmuskel verdoppeln und der Manneskraft auf die Sprünge helfen
Viele Mythen ranken sich um die Petersilie. Im alten Rom wurde sie den Gladiatoren vor dem Kampf gegeben, weil sie nicht nur Mut verleihen, sondern auch das Volumen des Bizepsmuskels verdoppeln sollte1. Auch weil sie der Manneskraft auf die Sprünge helfen sollte, war sie vor allem bei den Herren der Schöpfung sehr beliebt.
Die Wurzelpetersilie, auch bekannt als Petersilienwurzeln oder Knollenpetersilie, gehört zur selben Pflanze, ist jedoch die Wurzel, die zu den grünen Blättern gehört. Genau genommen ist es eine Züchtungsvariation davon – die eine Variation wird für die Blätter gezüchtet, die andere für die Wurzel. Natürlich sind auch die Blätter der Wurzelpetersilie essbar, allerdings schwächt das Abschneiden der Blätter die Wurzel. Deshalb wurden verschiedene Modifikationen herangezüchtet bei denen das Augenmerk mal auf der Wurzel und mal auf den grünen Blättern liegt.
Was kann diese Pflanze?
Neben Flavonoiden, die unter anderem eine antioxidative Wirkung haben (mehr zu Antioxidantien hier), ist die Petersilie auch ein toller Vitamin C-Lieferant2. Dieses wasserlösliche Vitamin ist an einer Vielzahl von Reaktionen im Körper beteiligt. Es schützt unter anderem vor freien Radikalen und wirkt entzündungshemmend, weshalb es bei Krankheiten wie Arteriosklerose, Diabetes, Asthma und (Darm-) Krebs sehr wirksam sein kann. Auch bei chronischen entzündlichen Erkrankungen wie rheumatoider Arthritis und Arthrose kann sich der Verzehr dieser Pflanze positiv auf den Krankheitsverlauf auswirken.
Petersilie liefert Vitamin C!
Die ätherischen Öle in der Wurzelpetersilie und ihrem Blattgrün unterstützen die Verdauung und haben eine harntreibende Wirkung. Aus diesem Grund kann der Verzehr von Wurzel oder Kraut auch bei Nieren- und Harnwegserkrankungen helfen2. Durch die diurethische (harntreibende) Wirkung sollte man auch bei Wassereinlagerungen zu dieser Pflanze greifen.
In der ayurvedischen Medizin (bzw. Heilkunde) wird Petersilie unter anderem aufgrund ihrer antioxidativen Wirkung bei Leberproblemen eingesetzt3.
Die Leber als eines unserer wichtigsten Entgiftungsorgane muss tagtäglich viel leisten. Nicht nur wenn wir krank sind, sondern auch bei ganz normalen Stoffwechselvorgängen ist sie Dreh- und Angelpunkt. Vor allem wenn wir Medikamente einnehmen ist sie besonders belastet und kann deshalb ein bisschen Unterstützung vertragen. Petersilie ist dafür bestens geeignet, denn sie ist kostengünstig und die Unterstützung läuft ganz „beiläufig“, während man sich an einer Mahlzeit satt isst. :)
Petersilie fördert die Durchblutung und liefert B-Vitamine und Folsäure!
Früher wurde Petersilie auch bei Menstruationsproblemen eingesetzt, da sie eine durchblutungsfördernde Wirkung auf die Gebärmutter (und andere Gewebe) haben soll4. Das ist auch der Grund, weshalb man während der Schwangerschaft nicht Unmengen davon essen sollte, da Wehen ausgelöst werden könnten. Die Petersilie deshalb vom Speiseplan zu verbannen ist jedoch nicht empfehlenswert, da sie eine große Ladung wichtiger Mineralstoffe, vor allem das herzfreundliche Kalium, mit sich bringt. Auch die Gruppe der B-Vitamine und Folsäure hat sie im Gepäck, die gerade in der Schwangerschaft extrem wichtig sind.
Petersilie ist ebenfalls eine gute Quelle für Beta-Carotin. Dieser Inhaltsstoff wird vom Körper zu Vitamin A umgewandelt, welches ebenfalls ein wichtiges Antioxidans ist und ähnlich wie Vitamin C entzündungshemmend wirkt. Daher kann es unterstützend bei Krankheiten wie Arteriosklerose, Diabetes, Asthma und (Darm-)Krebs helfen. Aber auch beim Immunsystem ist Vitamin A und sein Vorläufer das Beta-Carotin im Einsatz.
Unterschied zwischen Wurzelpetersilie und Pastinake
Ist es eine Pastinake oder eine Wurzelpetersilie?
Beide sehen sich zum Verwechseln ähnlich, aber wer genauer hinguckt, erkennt einen großen Unterschied: der Blattansatz bei der Wurzelpetersilie wölbt sich wie ein kleiner Berg nach oben.
Bei der Pastinake dagegen ist er eingesunken.
Unverwechselbar für die Wurzelpetersilie ist ihr Duft nach Petersilie. Darüber hinaus ist sie meist schlanker und schmaler zulaufend als die Pastinake.
Der Ursprung der Pastinake soll eine Kreuzung aus Wurzelpetersilie und Möhre sein, was eventuell auch ihren sanfteren und süßlicheren Geschmack erklärt.
Wenig bekannt, aber vielseitig einsetzbar
Wurzelpetersilie ist meistens als Suppengrün bekannt, wird darüber hinaus aber eher selten verwendet.
Zu Unrecht!
Sowohl roh als Rohkostsalat angemacht, aber auch gekocht macht sie eine gute Figur (ich sag nur Bizeps ;)). Mit dem „Spiralizer“ in feine Streifen geschnitten ergibt sich zusammen mit Fenchel, Sellerie und einer leckeren Salatsoße aus Zitrone, Öl und eventuell Knoblauch ein unheimlich leckerer Salat.
Meine persönliche Lieblingsvariante ist Wurzelpetersilie als Ofengemüse kombiniert mit Möhren, Sellerie und Süßkartoffeln. Zum Würzen verwende ich einfach nur Öl, Salz und Thymian. Ein einfaches aber sehr leckeres Mittagessen!
Im Kartoffelpüree macht sich die Wurzel ebenfalls sehr gut und gibt dem Püree einen besonderen Geschmack!
TIPP:
Ist das Gemüse Bio-Qualität, kann die Schale ruhig mitgegessen werden. Einfach mit der Gemüsebürste die Erde entfernen und dann in die gewünschte Form zerkleinern.
Aus den grünen Blättern der Petersilie lässt sich ein wunderbares Pesto mit Pinienkernen (oder anderen Kernen/Nüssen), Öl und Parmesan herstellen!
Aber auch gehackt im Omelette, zu Reis, Quinoa, Polenta und Ähnlichem schmeckt sie fabelhaft und verleiht dem jeweiligen Gericht eine schöne Frische.
Fazit
Auch wenn die Petersilie vielen wohl nur als Deko auf dem Tellerrand bekannt ist, kann sie doch so viel mehr. Wer ihr eine Chance gibt, wird mit einem tollen Geschmack und vielen wertvollen Inhaltsstoffen belohnt. Sie ist eine wunderbare Möglichkeit, mehr Gemüse in den Speiseplan zu integrieren.
Quellen
1Münzing-Ruef, I. (1996). Kursbuch gesunde Ernährung: die Küche als Apotheke der Natur. Zabert Sandmann.
2Danciu, C., Avram, S., Gaje, P., Pop, G., Şoica, C., Craina, M., … & Peev, C. (2013). An evaluation of three nutraceutical species in the Apiaceae family from the western part of Romania: antiproliferative and antiangiogenic potential. J Agroalimentary Processes Technol, 19(2), 173-9.
3Kshirsagar, A. D., Mohite, R., Aggrawal, A. S., & Suralkar, U. R. (2011). Hepato-protective medicinal plants of Ayurveda: a review. Asian Journal of Pharmaceutical and clinical research, 4(3), 1-8.
4Kolarovic, J., Popovic, M., Zlinská, J., Trivic, S., & Vojnovic, M. (2010). Antioxidant activities of celery and parsley juices in rats treated with doxorubicin. Molecules, 15(9), 6193-6204
Hi
Schön das Du dein Wissen mit uns teilst. ;)
G
Schön, dass ihr es lest und genauso spannend findet, wie ich:)
Liebe Grüße,
Denise