Etwa zweidrittel unseres Planeten ist mit Wasser bedeckt – daher auch der Name „der blaue Planet“. Der größte Teil ist jedoch Salzwasser – das können wir nicht trinken. Daher ist unser Trinkwasser unheimlich wertvoll.
Als kalorienfreier und gesunder Durstlöscher ist „Wasser“ DAS Getränk erster Wahl, egal ob man sich für Leitungs-, Quell-, Tafel-, Mineral-, oder Heilwasser entscheidet. Letztendlich ist es reine Geschmackssache. Oder gibt es doch noch weitere Kriterien?
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Wasser – die Zusammensetzung
Wasser ist eine chemische Verbindung aus zwei Wasserstoffatomen (H) und einem Sauerstoffatom (O). Aber das Süßwasser, was man auf der Erde findet, enthält noch viele weitere Stoffe. So sind dort Mineralien, Schwermetalle, aber auch Bakterien, Pilze, Viren und andere Stoffe zu finden. Je nachdem wo das Wasser entlang geflossen ist, kommt es in Berührung mit Gesteinen, Pflanzen, Tieren, Böden, radioaktiven Substanzen usw. und diese nimmt das Wasser dann auf. Trinkwasser wird also neben Wasserstoff und Sauerstoff auch immer andere Stoffe enthalten – was auch gut so ist. Destilliertes Wasser ist nicht gut für den Körper!
Wasser – Der primäre Baustein des Körpers
Der Körper eines Erwachsenen besteht zu ca. 65% aus Wasser. Jede noch so kleine Zelle setzt sich vorwiegend aus Wasser zusammen und ist gleichzeitig von einer wässrigen Lösung umgeben. Alle Nährstoffe werden über Wasser in die Zelle hinein und Abbaustoffe ebenso über diese kostbare Flüssigkeit hinaus transportiert. Wenn Zellen Wasser verlieren, verlangsamen sich auch ihre Funktionen. Sie bewegen sich weniger, verhärten und bewirken somit das Altern des Körpers. Auch unsere Haut wird geschmeidiger und elastischer, wenn unser Wasserhaushalt stimmt.
Wasser bringt alles in den Fluss
Das Wort Wasser lässt sich vom althochdeutschen „wazzar“ ableiten, welches so viel bedeutet wie „das Feuchte, das Fließende“. Es ist das wichtigste Lösungsmittel für unseren Körper, da Stoffwechselreaktionen nur im gelösten Zustand erfolgen können. Wasser hilft somit, dass alles fließen kann. Welche Aufgaben das Wasser im Körper noch hat, kannst du HIER nachlesen.
Wasser als Trinkwasser
Wasser ist unheimlich wichtig – da sind wir uns hoffentlich einig. Doch welches Wasser sollte ich nun trinken? Die Regale in den Supermärkten stehen voll mit Wasser – in Kunststoffflaschen, in Glasflaschen, mit oder ohne Sprudel, Mineral-, Heil- oder Quellwasser. Wo liegen die Unterschiede? Kann ich mir eventuell das Schleppen ersparen und einfach Leitungswasser trinken?
Mineralwasser
Der Name Mineralwasser besagt, dass dieses Wasser beim Fließen durch die Gesteine (insbesondere Karbonat- und Salzgesteine) einige Mineralien angelöst und einen Teil ihrer Bestandteile in löslicher Form (als Kationen/Anionen) aufgenommen hat. Die Zusammensetzung des Wassers ist dabei von Quelle zu Quelle unterschiedlich, das heißt, der Mineraliengehalt einzelner Mineralien kann schwanken.
Die Mineral- und Tafelwasser-Verordnung legt fest welche Eigenschaften das Mineralwasser erfüllen muss. So hat Mineralwasser seinen Ursprung in „unterirdischen, vor Verunreinigungen geschützten Wasservorkommen und wird aus einer oder mehreren natürlichen oder künstlich erschlossenen Quellen gewonnen“1. Weiterhin muss die Quelle amtlich anerkannt sein und das Wasser direkt am Quellort abgefüllt werden.1
Quellwasser
Auch Quellwasser hat seinen Ursprung in unterirdischen Wasservorkommen und darf aus einer oder mehrerer natürlich oder künstlich erschlossenen Quellen gewonnen werden. Die Abfüllung muss ebenfalls direkt am Quellort erfolgen.
Tafelwasser
Tafelwasser ist abgefülltes Waser und darf aus verschiedenen Wassern (z.B. Mineralwasser, Trinkwasser, Natursole, Meerwasser, etc.) hergestellt werden. Auch Mineralstoffe und Kohlensäure dürfen hinzugefügt werden – womit es kein Naturprodukt mehr ist. Für die Mischungsverhältnisse gibt es keine gesetzlichen Vorschriften, jedoch müssen die Anforderungen für Trinkwasser eingehalten werden2.
Heilwasser
Heilwasser ist natürliches Grundwasser, welches aus unterirdischen Wasservorkommen stammt und ebenso wie Mineral- und Quellwasser direkt am Quellort abgefüllt werden muss. Es muss weiterhin einen bestimmten Gehalt an Mineralstoffen und Spurenelementen aufweisen.
In Deutschland hat Heilwasser den Status eines Arzneimittels. Die anderen Wasser dagegen sind als Lebensmittel zugelassen. Es gilt als eines der ältesten Naturheilmittel und darf nur die Bezeichnung tragen, wenn seine vorbeugenden, lindernden oder heilenden Eigenschaften wissenschaftlich nachgewiesen sind. Dies wird vom Bundesinstitut für Arzneimittel und Medizinprodukte (BfArM) überprüft.
Leitungswasser (Trinkwaser)
Leitungswasser (Trinkwasser) muss frei von Krankheitserregern (pathogenen Mikroorganismen) sein. Weiterhin sollte es geschmacklich neutral, sowie farb- und geruchlos sein. Gewonnen wird es aus Grundwasser (Brunnen), Oberflächenwasser und Quellwasser. Auch hier gibt es strenge Richtlinien an die sich gehalten werden müssen2.
Leitungswasser oder Mineralwasser?
Aus umwelttechnischen Gründen ist Leitungswasser grundsätzlich dem Mineralwasser vorzuziehen. Eine österreichische Studie kam zu diesem Ergebnis nachdem sie den Lebenszyklus von Trinkwasser (Leitungswasser), Mineralwasser und verschiedener Getränke wie Kaffee, Saft, etc. untersuchten3.
Leitungswasser war dabei am umweltschonendsten gefolgt von Mineralwasser. Interessanterweise ist beim Mineralwasser nicht die Verpackung, sondern die Herkunft wesentlich relevanter für die Umweltbelastungen3.
Bei der Wahl des Wassers geht es bei den meisten Personen jedoch um den Geschmack. Vielen schmeckt das Mineralwasser einfach besser – laut eigener Aussage. Fragt man etwas herum äußern viele auch Bedenken über die Qualität des Leitungswassers. Man wisse ja nicht, ob Bleirohre eventuell im Haus verbaut wurden und viele stehen der Qualität des Leitungswassers einfach skeptisch gegenüber. Dabei wird Leitungswasser in Deutschland sehr streng überwacht und wer möchte, kann jederzeit sein Wasser aus dem Hahn auf bestimmte Inhaltsstoffe überprüfen lassen (mehr darüber HIER).
Wer sich also wirklich die Schlepperei ersparen möchte, könnte durchaus auf Leitungswasser zurückgreifen.
Fazit
Wasser ist nicht gleich Wasser. Viele Menschen trauen eher dem abgefüllten Wasser als dem Leitungswasser, dabei wäre letzteres die umweltschonendere Variante. Auch gibt es heutzutage genug Möglichkeiten sein Leitungswasser „aufzubessern“. So kann man Filteranlagen einbauen oder sein Wasser zu Hause mit Kohlensäure versetzen, damit man auf Sprudel nicht verzichten muss. Es gibt auch Hersteller, wie zum Beispiel die Firma Grander, die das Leitungswasser „beleben“ und so auch den Geschmack des Leitungswasser beeinflussen. Ich kann aus eigener Erfahrung berichten, dass es deutlich weicher und frischer schmeckt. Zurzeit mache ich einen Langzeitversuch mit Granderwasser und werde davon noch berichten. Sei gespannt! :)
Dennoch bleibt es natürlich Geschmackssache. Das Hauptaugenmerk sollte auf eine ausreichenden Flüssigkeitszufuhr liegen, wobei der größte Anteil pures Wasser sein sollte. Schließlich entstammt das Leben dem Wasser. Saft, Kaffee, etc. sollte eher als Genussmittel betrachtet werden.
Was ist dein Lieblingsgetränk? Magst du Wasser? Wenn ja, mit oder ohne Sprudel?
Quellen
1https://www.gesetze-im-internet.de/min_tafelwv/Min_TafelWV.pdf
2https://www.dvgw.de/themen/wasser/trinkwasserverordnung/
3Jungbluth, N., König, A., & Keller, R. (2014). Ökobilanz Trinkwasser: Analyse und Vergleich mit Mineralwasser sowie anderen Getränken. ESU-services im Auftrag des Schweizerischer Verein des Gas-und Wasserfachs SVGW.