Sheabutter ist sowohl innerlich als auch äußerlich eine Wohltat für unseren Körper. Egal ob Sonne, Kälte oder Wind, Sheabutter schützt unsere Haut mit ihrem hohen Gehalt an Vitamin A. Sie spendet Feuchtigkeit, wirkt gegen Falten und ist besonders bei Schwangeren sehr beliebt, da sie gegen Schwangerschaftsstreifen hilft. Bei den Pharaonen galt Sheabutter als Wundermittel für geschmeidige Haut. Kleopatra hat sie sich deshalb in rauen Mengen anliefern lassen um ihre Haut vor Sonne und Wind zu schützen.
Hinweis: Der Sheabaum hat verschiedene Namen: Vitellaria paradoxa oder Butyrospermum paradoxum. Letzteres wird häufig als veralteter Name bezeichnet, allerdings steht auf kosmetischen Artikeln meist Butyrospermum Parkii Butter als „echte“ Sheabutter.
Was ist Sheabutter?
Sheabutter (Butyrospermum parkii) wird aus der Frucht des afrikanischen Sheanussbaums (auch Karitébaum oder Butterbaum genannt) hergestellt. Dieser wächst ausschließlich in der Sub-Sahel-Zone im tropischen Afrika. Der Sheabaum lässt sich schwer kultivieren, da die meisten Samen zufällig keimen und der Baum erst nach ca. 20 Jahren die ersten Früchte trägt. Er gehört quasi zu den langsamen „Durchstartern“ und erreicht erst nach 45 Jahren den höchsten Ernteertrag. Aber dafür kann er dann bis zu 200 weitere Jahre blühen und Früchte tragen1.
Sheabutter – sehr vielfältig einsetzbar
Die Früchte des Sheanussbaums sind botanisch gesehen Beeren. Die von weichem Fruchtfleisch umschlossenen etwa 4 cm großen Fruchtkerne, die Kariténüsse, enthalten ungefähr 50 % Fett und stellen eine wesentliche Quelle für Speise- und Hautpflegefett dar.
Das wertvolle Fett wird durch das Zerquetschen bzw. Zerstoßen dieser Fruchtkerne gewonnen1. Das Fruchtfleisch ist ähnlich wie bei der Avocado essbar. In der Sahel-Zone ist dieses Fett sehr erschwinglich und deshalb das meist verwendete Pflanzenfett. So wird es zum Beispiel zum Backen oder als Butterersatz aufs Brot geschmiert. Auch in der Schokoladenproduktion dient es manchmal als Ersatz für Kakaobutter1.
Äußerlich wird dieses Fett bei den verschiedensten Beschwerden verwendet. Es wird beispielsweise gegen Rheuma, Husten, Gelenkschmerzen, Arthrose sowie der zur Pflege von Narben und gegen Schwangerschaftsstreifen eingesetzt2.
Auch zur Behandlung von Verbrennungen, Hautausschlägen, Ekzemen, trockenen Hautstellen und Falten wird Sheabutter auf die betroffenen Stellen geschmiert.
In Nigeria wird es sogar bei Sinusitis (Nasennebenhöhlenentzündungen) oder verstopfter Nase eingesetzt. Die positive Wirkung soll auf die hydratisierenden Eigenschaften zurückzuführen sein, welche die Gesichtshaut entspannen und somit zu besser Atmung führen können1.
Shea-Butter von minderer Qualität wird auf die Hauswände aufgetragen, damit sie in der Regenzeit wasserdicht bleiben2.
Sehr beliebt in der Kosmetikindustrie
Egal ob Sonne, Wind oder Kälte, Sheabutter schützt die Haut vor aggressiven Einflüssen. Sie schützt vor UV-Strahlen, wirkt entzündungshemmend und antifungal (pilzhemmend), unterstützt die Regeneration der Haut, spendet Feuchtigkeit und hilft auch gegen Falten3.
All diese Punkte machen sie zu einem sehr beliebten Produkt für die Kosmetikindustrie. Mit ihrem natürlichen Gehalt an Vitamin A tut dieses Pflanzenfett der Haut sehr gut.
Wann kann man Sheabutter verwenden?
- Vor und nach einem Sonnenbad
- Bei rauer Haut
- Bei reifer Haut (Haut wird elastischer und straffer)
- Bei schuppender Haut
- Bei Massagen
- Auch für Babys (z.B. bei wundem Po)
- Für Haare und Kopfhaut
Ein zusätzlicher sehr positiver Punkt ist die lange Haltbarkeit der Sheabutter. Selbst in der afrikanischen Hitze ist die Butter richtig verstaut bis zu 4 Jahre haltbar.
Sheabutter – raffiniert oder unraffiniert
Traditionellerweise sind es die Frauen, die in einem aufwendigen Prozess mit viel Handarbeit die Sheabutter aus den Früchten gewinnen4.
Bei der Herstellung gibt es verschiedene Methoden das Fett aus den Kernen herauszulösen. Die unraffinierte Sheabutter ist reich an vielen natürlich enthaltenen Inhaltsstoffen wie Vitamin A und Vitamine E sowie Antioxidantien5.
Diese machen die Sheabutter so außergewöhnlich nährend. Allerdings hat sie einen gewöhnungsbedürftigen Geruch, den nicht alle mögen. Daher gibt es auch die raffinierte Sheabutter – ähnlich wie beim Kokosöl. Leider gehen beim „Aufreinigungs“-Prozess jedoch auch viele Stoffe verloren, weshalb mit Blick auf die Wirksamkeit die unraffinierte Sheabutter vorzuziehen wäre.
Wer Sheabutter bei Babys anwendet und die volle entzündungshemmende und pilzhemmende Wirkung nutzen möchte (z.B. bei wundem Po), sollte sich für die unraffinierte Variante entscheiden.
TIPP: Die unraffinierte ist etwas gelblicher während die raffinierte Sheabutter eher weißlich ist (siehe Foto). Meistens kann man sagen: wenn nichts weiteres drauf steht, wurde sie raffiniert.
Rezept für eine Körpersahne-Creme mit Sheabutter
Sheabutter kann pur auf die Haut aufgetragen werden. Direkt aus dem Tiegel genommen, fühlt sie sich etwas „körnig“ an, aber mit Hilfe der Körpertemperatur schmilzt sie sofort.
Wer möchte, kann sie jedoch mit anderen Ölen vermischen und sich so eine cremige, an Sahne erinnernde Pflegecreme zu Hause ganz leicht herstellen. Ohne Konservierungsstoffe!
Dabei kann man die Öle variieren und selbst bestimmen was rein kommt.
Besser als jede Bodylotion, Handcreme oder Augencreme!
Ich benutze sie tatsächlich für alles – ich besitze gar keine andere mehr!
Als Rasiercreme, zum Abschminken, als Pflege nach der Dusche, für die Füße, Hände und Gesicht – also wirklich für ALLES! In einem kleinen Tiegel verstaut, ist sie auch als Lippenpflege für unterwegs perfekt!
Das Rezept ist unsagbar einfach, muss jedoch nach Jahreszeit eventuell etwas angepasst werden:
- 64 g Sheabutter
- 32 g Kokosöl (oder anderes Öl)
Vorgehen: beide Öle in einem Wasserbad zum Schmelzen bringen. Nicht zu heiß werden lassen! Ab und zu umrühren und warten bis wirklich alles geschmolzen ist. Dann aus dem Wasserbad heraus nehmen und abkühlen lassen.
Zum Beschleunigen des Abkühlvorgangs, kann man die Creme in den Kühlschrank stellen. Warte bis sie vollständig „ausgehärtet“ ist. Dann nehme sie aus dem Kühlschrank heraus und lasse sie nochmal 1 Stunde bei Raumtemperatur stehen.
Jeder mag seine Creme anders, daher:
– sollte sie deiner Meinung nach noch zu flüssig sein, füge etwas mehr Sheabutter hinzu. Je nach Jahreszeit ist mehr oder weniger Sheabutter nötig.
– umgekehrt auch: sollte sie dir zu fest sein, füge Öl hinzu.
Der letzte Schritt ist mein Lieblingsschritt: nehme einen Handmixer und schlage so lange Luft unter deine Creme bis sie wirklich aussieht wie Sahne. Das kann 2 bis 5 Minuten dauern, nicht wundern.
Aber danach wirst du eine wunderschön fluffige Creme mit den besten Zutaten deiner Wahl haben. HERRLICH!!! Ich bin jedes Mal aufs Neue begeistert!!
Danach dann nur noch in einen sauberen, luftdicht verschließbaren Behälter geben und fertig ist deine eigens kreierte Creme.
Haltbarkeit:
Ich schaue immer, dass ich die Creme in 3 bis 6 Monaten aufbrauche, je nachdem welches Öl ich noch darunter mische.
Als Anhaltspunkt: Die Menge, die oben angeben ist, reicht bei mir meist 3 bis 4 Monate.
Wer jedoch ein Öl verwendet, dass schnell ranzig wird (mit ungesättigten Fettsäuren), der sollte kleinere Mengen machen und diese dann zeitnah aufbrauchen.
Duft gefällig?!
Wer möchte kann während des Abkühlens noch 1 oder 2 Tropfen ätherisches Öl mit dem Duft seiner Wahl hinzufügen. Informiere dich jedoch vorher über die Wirkung! Zitronenöl soll die Haut sonnenempfindlicher machen, daher wäre ich damit im Sommer vorsichtig. Und wer Cremes für Kleinkinder, ganz besonders für Babys herstellt, dem würde ich empfehlen ganz auf Duft zu verzichten.
Weitere Öl-Varianten:
Ich persönlich liebe Kokosöl, aber man kann auch Mandelöl, Arganöl, Olivenöl oder andere Sorten verwenden. Bedenke nur: je mehr ungesättigte Fettsäuren in den Ölen, desto kürzer ist die Haltbarkeit. Daher dann lieber häufiger kleinere Portionen der Creme machen, damit diese nicht ranzig wird.
Auch würde ich die Herstellung etwas abändern: nur die Sheabutter im Wasserbad schmelzen, aus dem Wasserbad herausnehmen, 5 Minuten warten und dann das andere Öl hinzugeben. So kann es dir nicht passieren, dass die Wärme dein wertvolles Öl zerstört.
Bedenke: Die Konsistenz der Creme wird sehr viel flüssiger, wenn das Kokosöl komplett durch ein flüssiges Öl ersetzt wird. Daher ersetze ich persönlich gerne nur mal ca. 5 g des Kokosöls durch z.B. Arganöl. Man kann aber auch einfach den Sheabutteranteil erhöhen – da muss man dann etwas experimentieren. Aber es ist alles möglich:) Nur Mut!
Fazit
Sheabutter ist bei mir IMMER vorrätig! Diese selbstgemachte Creme ist so viel preisgünstiger und besser für die Haut als jeder (teilweise sehr teure) Tiegel, den man im Drogeriemarkt oder in einer Apotheke kaufen kann. Sie ist theoretisch sogar essbar, wenn man keine ätherischen Öle verwendet. Wenn das mal nicht ein Qualitätsmerkmal ist! :)
Ich liebe meine Creme und hoffe ich konnte euch mit meiner Begeisterung anstecken!
Wie sieht es bei dir aus? Kennst du Sheabutter? Verwendest du sie auch? Hast noch Tipps für die Anwendung?!
Quellen
1Adamu, H. M., Ushie, O. A., & Nansel, E. (2013). Antimicrobial activity of oil from Butyrospermum parkii seed (Shea butter). International Journal of Modern Biology and Medicine, 3(2), 50-59.
2Israel, M. O. (2014). Effects of topical and dietary use of shea butter on animals. Am J Life Sci, 2(5), 303.
3Lovett, P. N. (2005). Shea butter industry expanding in West Africa. Inform, 16(5), 273-5.
4Pouliot, M., & Elias, M. (2013). To process or not to process? Factors enabling and constraining shea butter production and income in Burkina Faso. Geoforum, 50, 211-220.
5Munir, S. M., Umaru, M., Abdulrahman, Z., Mohammed, I. A., Aliy, A. M., & Salihu, Y. (2012). Extraction and Characterization of Nigeria Shea Butter Oil. JOSTMED (8), 2.
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