Es ist Sommer und die Natur zeigt sich bunt und nährstoffreich! Heute möchte ich euch die leckeren Johannisbeeren vorstellen. Wer einen Garten hat, kann diese wunderbaren Beeren eventuell sogar frisch pflücken (beneidenswert!!). Aber auch auf Wochenmärkten bekommt man sie ungefähr ab Ende Juni schön präsentiert. Es gibt sie zwar auch tiefgefroren zu kaufen und diese eignen sich gut, wenn man sie weiterverarbeiten möchte (Kuchen, Eis, Quarkspeise, etc.), aber ich persönlich mag sie frisch und pur am allerliebsten (zumindest die roten). Was steckt denn alles in der „Wunderbeere“? Und hat sie etwas mit Johannes dem Täufer zu tun?!
Die kleinen Wunderkugeln – rot, weiß oder schwarz
Die Johannisbeere gehört zur Familie der Stachelbeergewächse (Grossulariaceae). Sie ist in Bayern und Österreich unter dem Namen „Ribisel“ bekannt, was sich sehr an dem lateinischen Namen der Gattung Johannisbeeren (Ribes) orientiert.
Die glatten, meist kugeligen, im botanischen Sinn echten Beeren weisen einen Durchmesser von 6 bis 11 Millimeter auf, sind rot oder weiß, manchmal auch rosa durchscheinend. Die botanische Bezeichnung für die roten oder manchmal auch weißen Beeren lautet Ribes rubrum.
Es gibt noch eine zweite Sorte: die schwarze Johannisbeere. Diese trägt den Namen Ribes nigrum und aus ihr wird zum Beispiel der berühmte Cassislikör hergestellt.
Was macht die Beeren so gesund?
Johannisbeeren sind reich an Vitamin C, weshalb sie unbedingt auch roh genossen werden sollten und enthalten viele B-Vitamine. Dies gepaart mit ihren Antioxidantien wie Anthocyanen, die unter anderem für die Farbgebung verantwortlich sind, weitere Phenole und ihren zahlreichen Mineralstoffen, lassen Johannisbeeren eine Quelle vieler gesunder Inhaltsstoffe sein.
Besonders unsere Kapillare werden durch die zahlreichen Inhaltsstoffe gefestigt. Aus diesem Grund sind Johannisbeeren überall dort zu empfehlen, wo es um die Elastizität und Widerstandsfähigkeit von Gefäßen geht, z.B. Arteriosklerose, Schlaganfall, Diabetes, etc1.
Johannisbeeren dürfen auch von Diabetikern gegessen werden
Sie können aber auch bei Erkältungskrankheiten und Darmerkrankungen hilfreich sein. Die Beeren stärken das Immunsystem, regen Speichelfluss, Magensäureproduktion und Darmperistaltik an. Letzteres wird auch durch die vielen kleinen „Kernchen“ unterstützt. Sowohl der Verzehr der Beeren selbst, aber auch ihr Saft wirken leicht harn- und schweißtreibend, was sie zu einem guten Fiebermittel machen2;3;4;5.
Werdende und stillende Mütter sollten bei diesen Beeren besonders herzhaft zugreifen, da sie Schwangerschaftsbeschwerden lindern und auch das Wachstum des Babys unterstützen können. Dabei sind besonders die schwarzen Johannisbeeren in ihrer effektiven Wirkung hervorzuheben.
Übrigens: nicht nur die Beeren sind toll, auch aus den Blättern lässt sich ein leckerer Tee herstellen.
Verwendung von Johannisbeeren
Rezept für einen glutenfreien Muffin mit Johannisbeeren
Wie schon erwähnt schmecken Johannisbeeren pur oder mit Sahne, Joghurt oder ähnlichem sehr lecker. Aber auch als Marmelade, Gelee oder Saft sind sie zu empfehlen. Beim gekauften Saft muss man sehr genau das Etikett lesen, denn dieser wird häufig „nur“ als Nektar angeboten. Fruchtnektar enthält meist nur um die 25% Fruchtanteil und es ist auch erlaubt Zucker oder andere Süßungsmittel hinzuzufügen. „Direktsaft“ oder „Muttersaft“ ist meist ein guter Hinweis auf puren Saft, aber zur Sicherheit trotzdem immer die Inhaltsstoffe überprüfen!
Johannisbeeren kann man auch sehr schön in Kuchen oder Muffins verarbeiten. Hier ist ein glutenfreies Muffin-Rezept mit getrockneten Johannisbeeren, das jedoch auch mit frischen wunderbar funktioniert. Es ist soooo lecker!!
Tipp: Im Kühlschrank halten sich die Johannisbeeren, wenn sie noch an den Rispen hängen, bis zu 3 Tage.
Am leichtesten lassen sich die reifen Johannisbeeren von den Rispen mit einer Gabel abstreifen.
Was haben die Beeren mit Johannes dem Täufer zu tun?
Ganz einfach: die Beeren reifen – zumindest im mitteleuropäischen Raum – rund um den 24. Juni herum, und das ist der Johannistag, der Namenstag von Johannes dem Täufer.
Fazit
Egal ob rot, weiß oder schwarz – Johannisbeeren und ihre Produkte sind einfach lecker, helfen unserer Gesundheit und sollten deshalb gerade zu dieser Jahreszeit sehr gerne verzehrt werden.
Welches sind deine Lieblingsbeeren?
Quellen
1Pieszka, M., Gogol, P., Pietras, M., & Pieszka, M. (2015). Valuable components of dried pomaces of chokeberry, black currant, strawberry, apple and carrot as a source of natural antioxidants and nutraceuticals in the animal diet. Annals of Animal Science, 15(2), 475-491.
2Iversen, C. K. (1999). Black currant nectar: effect of processing and storage on anthocyanin and ascorbic acid content. Journal of Food Science, 64(1), 37-41.
3Rubinskiene, M., Viskelis, P., Jasutiene, I., Viskeliene, R., & Bobinas, C. (2005). Impact of various factors on the composition and stability of black currant anthocyanins. Food Research International, 38(8-9), 867-871.
4Bordonaba, J. G., & Terry, L. A. (2011). 14 Ribes and Rubus [Blackberry, Currants and Raspberry, etc.]. Health-promoting Properties of Fruit and Vegetables, 1(1.4), 260.
5Bishayee, Anupam & Háznagy-Radnai, Erzsébet & Mbimba, Thomas & Sipos, Peter & Morazzoni, Paolo & S Darvesh, Altaf & Bhatia, Deepak & Hohmann, Judit. (2010). Anthocyanin-Rich Black Currant Extract Suppresses the Growth of Human Hepatocellular Carcinoma Cells. Natural product communications. 5. 1613-8.