Nachdem letztens die Kunst des Zuhörens in einem Gespräch betrachtet wurde, möchte ich heute den Bogen zum Zuhören auf den Körper schlagen. Dem eigenen Körper zuzuhören erfordert genauso viel Konzentration, Achtung, Respekt und auch Übung, wie einem Gesprächspartner Aufmerksamkeit zu schenken. Eigentlich sind wir ständig im Gespräch mit unserem Körper.
Aber mal ehrlich: bist du ein guter Zuhörer?!
Die Welt der Logik
Heutzutage leben wir in einer Welt der Logik. Die ganzen Maschinen, die wir täglich bedienen wie Computer, Smartphones, Kassen, etc. sind keine Lebewesen. Sie wurden programmiert und funktionieren nach einem gewissen System. Sie haben keine Gefühle und sehen alles nur schwarz oder weiß.
Auch wenn wir es uns manchmal wünschen: unser Körper funktioniert so leider nicht. Unser Körper arbeitet auf unheimlich vielen verschiedenen Ebenen, die wir zum Großteil noch gar nicht verstanden haben.
Wenn wir krank sind und mit unserem Latein am Ende sind, gehen wir zum Arzt und erhoffen uns von ihm eine Erklärung. Doch leider hat auch er häufig keine Erklärung. Der Körper ist so komplex, dass ich es tatsächlich bezweifele, dass wir jemals alles verstehen werden.
Aber unser Körper kommuniziert tagtäglich mit uns. Er signalisiert uns wie er die Mahlzeiten vertragen hat, wie er das Treppensteigen empfand, wann er durstig ist, wann hungrig, wie das Wetter auf ihn wirkt – wir müssen nur wieder lernen uns die Zeit zu nehmen und hinzuhören.
Mit den ganzen Kommunikationsmedien und dem Spagat zwischen Familie, Beruf und Freunde bleibt das Besinnen auf sich selbst häufig auf der Strecke.
Halte mal kurz inne und höre in deinen Körper hinein. Wie fühlst du dich gerade? Bist du voller Energie und Tatendrang? Bist du erschöpft? Bist du körperlich oder geistig erschöpft?
Warum fühlst du dich erschöpft?
Hast du auch manchmal das Gefühl in einem Hamsterrad zu laufen? Morgens klingelt der Wecker – wie immer viel zu früh! Du stehst auf, läufst (manchmal kopflos) durch deinen Tag und fällst abends total erschöpft ins Bett. Kurz vorm Einschlafen fragst du dich dann: wozu das Ganze?! Wie um Himmels willen sollst du den morgigen Tag überstehen?!
Aber dennoch klingelt am nächsten Morgen der Wecker, du stehst auf und machst alles wie am Tag zuvor. Das geht eine Zeitlang gut, aber irgendwann kommst du vielleicht an den Punkt wo du denkst: „Ich kann nicht mehr!“.
Das ist der entscheidende Punkt. Je nachdem wie du jetzt agierst, entscheidet maßgeblich darüber, ob du wieder zu Kräften kommst oder ob du noch erschöpfter wirst.
Was an deinen Kräften zehrt, ist nicht zwangsläufig die viele Arbeit oder die Verantwortung, die dir über den Kopf wächst. Häufig ist es die Angst. Die Angst weniger wert zu sein, wenn man seine eigenen Grenzen beachtet.
Die Angst nicht genug zu sein, so wie DU bist – das kostet viel Kraft.
Was brauchst du?
Ein Wellnesswochenende? Eine Auszeit? Mehr Anerkennung?
Wahrscheinlich von allem etwas, aber in erster Linie brauchst du Fürsorge von dir – für dich. Du musst dich um dich selbst kümmern – und das mit Liebe und Hingabe.
Sei nicht dein größter Kritiker, sondern dein größter Fan!
Kümmere dich um dich selbst!
Glaube mir: es wird dir keiner Danken, wenn du nicht auf dich selbst achtest.
Natürlich will dein Chef die Aufgaben am besten schon gestern erledigt haben. Aber bedenke auch immer, dass dein Chef nicht in dich hinschauen kann. DU musst ihm deine Grenzen aufzeigen.
Was tun?
Der erste Schritt ist zu erkennen, wo deine Grenzen sind. Es wird immer Zeiten geben, die stressiger sind. Aber solange Zeiten darauf folgen, in denen du wieder Luft holen kannst, wird dir dein Körper nicht böse sein.
Du musst dir erlauben auch mal wieder durchzuatmen. Sei dir das wert! Wenn du es nicht tust, wer dann?!
Es gibt so viele Krankheiten – aber nur eine Gesundheit!
Wir haben so viele verschiedene Krankheiten, aber nur eine Gesundheit. Lerne sie zu schätzen. Du bist für dich verantwortlich!
Es gibt keine Garantie dafür immer gesund zu bleiben, aber je stärker dein Körper im Grundzustand ist, desto besser kann er sich gegen Angriffe wehren!
Deine Grenzen sind KEINE Schwächen
Wenn du die Signale deines Körpers deuten kannst, dann wirst du lernen wo deine Grenzen sind. Das sind dann deine ganz persönlichen Grenzen. Lasse dir niemals einreden, dass daran etwas falsch wäre. Es sind keine Schwächen. Das Leben ist kein Wettstreit. Es geht nicht darum wer mehr Stress, mehr Schmerzen oder mehr Probleme aushalten kann.
Höre auf deinen Körper und deine Seele und lasse deine „Nicht jetzt! Keine Zeit!“-Stimmen im Kopf nicht zu laut werden.
Finde deinen Weg.
Dein Weg ist richtig und dein Weg ist genug!
DU bist genug!
Die Kunst des Zuhörens
Ich liebe es mich mit anderen Menschen zu unterhalten und auszutauschen. Schöne Gespräche können Impulse und Inspiration bringen. Der ein Read more