Eine Mischung aus Rosinen (oder anderen Trockenfrüchten) und verschiedenen Nüssen – das wird weitläufig unter Studentenfutter verstanden. Woher stammt der Name eigentlich? Wird man davon schlau und gleichzeitig aber auch dick? Schließlich haben Nüsse und Trockenfrüchte viele Kalorien – Studentenfutter müsste doch dann ein „Dickmacher“ sein! Oder nicht?
Hinweis: Das Wort Nüsse verwende ich hier wie es im täglichen Sprachgebrauch genutzt wird – unabhängig von der botanischen Einordnung. Gemeint sind damit unter anderem Mandeln, Erdnüsse, Haselnüsse, Cashewkerne, Walnüsse, Pekannüsse, Paranüsse, etc.
Woher kommt der Name?
Eine Mischung aus Trockenfrüchten und Nüssen als „Studentenfutter“ zu bezeichnen mag auf den ersten Blick nicht sehr naheliegend zu sein. Schaut man sich allerdings die Hintergründe an, wird es etwas einleuchtender.
Der Name stammt vermutlich aus dem 17. Jahrhundert, wo diese Mischung aus Rosinen und Mandeln bestand. Mandeln waren damals sehr wertvoll und teuer. Ebenso wie das Studium konnten sich nur finanziell besser gestellte Bürger so teure Lebensmittel leisten.
Studentenfutter für jedermann/frau
Heutzutage gibt es Studentenfutter in vielen verschiedenen Ausführungen. Wer keine Rosinen mag, kann auf andere Trockenfrüchte wie Cranberries, Mangos, Pflaumen, Goji Beeren, etc. zurückgreifen. Auch unter den Nussmischungen gibt es unendlich viele Zusammenstellungen.
Sagen einem die „fertigen“ Mischungen nicht zu, gibt es ebenso die Möglichkeit die einzelnen Komponenten zu kaufen und seine ganz eigene Variation des Studentenfutters zusammenstellen.
Anmerkung: Geröstete, gesalzene, in Schokolade gebackene oder ähnlich veränderte Nussmischungen, sowie Trockenfrüchte die geschwefelt oder zusätzlich gezuckert sind, sollten nur in Maßen gegessen werden.
In diesem Text beziehe ich mich nur auf relativ unbehandelte Nüsse (ohne Salz, Zucker, zusätzliches Öl, etc.) und auch die Trockenfrüchte wurden nur getrocknet und nicht noch mit Zucker überzogen.
Noch besser ist es natürlich, wenn man sich diese selber herstellt, wie hier beschrieben.
Nüsse und Trockenfrüchte sind Gehirnnahrung
Gerade zu Lernzeiten ist eine Unterversorgung des Gehirns das schlimmste was einem passieren kann. Da ist es gut, wenn man etwas zu Naschen dabei hat.
Die Lösung: Studentenfutter mit natürlichen, relativ unbehandelten Zutaten!
Der Nussanteil
Nüsse haben sich sehr bewährt, da sie nicht nur Energie spenden, sondern auch viele wichtige Nährstoffe wie essentielle Fettsäuren, Mineralstoffe (Kalium, Magnesium, Calcium, etc.), Antioxidantien und auch die wichtigen Ballaststoffe mitbringen. Kohlenhydrate bzw. Zucker sind dagegen kaum vertreten.
Nüsse haben viele gute Eigenschaften:
- Nüsse senken den Cholesterinspiegel
Ob es auf die „guten“ Fettsäuren, die Mineralstoffe oder vielleicht auch das Gesamtpaket zurückzuführen ist – man ist sich da noch nicht einig. Viele Studien zeigten jedoch, dass Nüsse den Cholesterinspiegel senken1.
- Nüsse machen lange satt2
- Nüsse helfen das Essverhalten zu zügeln
Studien zeigten: Menschen die Nüsse aßen (vor allem Mandeln und Erdnüsse) hatten weniger Hunger und weniger Verlangen nach Essen2
Die aktuelle Studienlage kann zwar noch nicht erklären warum genau, aber es kristallisieren sich mehr und mehr drei Faktoren heraus, die eine Rolle dabei spielen weshalb Nüsse NICHT dick machen1.
- Nüsse machen länger satt wodurch die Personen unbewusst im Laufe des Tages weniger essen
- Relativ viel Fett aus den Nüssen geht über die Verdauung (dem Darm) „verloren“ – wird also ausgeschieden ohne im Körper als Depot angelegt zu werden
- Außerdem scheint der Verzehr von Nüssen den Energieumsatz in Ruhe zu erhöhen. Warum das so ist versucht man noch zu klären.
Zusammenfassend lässt sich sagen: obwohl Nüsse als sehr reichhaltige Nahrungsmittel bekannt sind, wovon man nicht mehr als 25 g (ca. eine Handvoll) täglich verzehren sollte (laut Empfehlung der Deutschen Gesellschaft für Ernährung), beeinflussen sie das Körpergewicht nicht so sehr wie anfangs angenommen.
Nüsse als Snack sind besser als Gummibärchen und andere Süßigkeiten!
Hinweis: Nüsse enthalten Phytinsäure. Wer sehr viele Nüsse in seiner täglichen Nahrung hat, sollte sich vielleicht mal mit diesem und diesem Artikel auseinandersetzen!
Wer allerdings nur ab und zu Nüsse isst, muss sich da keine Sorgen machen.
Der Trockenfruchtanteil
Trockenfrüchte enthalten viel Zucker und sollten deshalb nur in Maßen verzehrt werden – so die offiziellen Empfehlungen. Aber sie haben auch viele tolle Eigenschaften. Besonders bei Sportlern sind sie wegen ihrem reichhaltigen Kalium- und Magensiumangebot sehr beliebt. Man könnte sie auch als „natürliche Konserven“ mit konzentrierten Mineralstoffen betiteln! ;)
Welche Auswirkung Trockenfrüchte auf das Körpergewicht bzw. den BMI (Body Mass Index) haben, wurde in verschiedenen Studien untersucht:
- Über ein Jahr lang sollten die Probanden täglich getrocknete Äpfel oder getrocknete Pflaumen zu sich nehmen. Dies bedeutete, dass sie täglich ca. 200 kcal mehr zu sich nahmen. Auf das Körpergewicht hatte dies jedoch keinen Einfluss3.
- Ähnliches wurde bei täglichem Konsum von Datteln (ca. 300 kcal mehr) über einen Zeitraum von einem Monat beobachtet4.
Zudem verschlechtern sich im Verlauf der Studie weder der Blutzuckerwert noch der Blutfettwert (Trigylceride)!
- In einer großangelegten Studie wurde beobachtet, dass Menschen die Trockenfrüchte aßen schlanker waren, eine schmalere Taille aufwiesen, weniger „kritisches“ Bauchfett hatten und allgemein „gesünder“ waren5.
Trockenfrüchte haben zwar viel Zucker, aber im Gegensatz zu normalem Haushaltszucker sind auch Mineralstoffe und Ballaststoffe enthalten – wie in jedem normalen Obst. Dies führt dazu, dass sie anders auf den Körper wirken.
Nüsse plus Trockenfrüchte = dick?!
Was passiert nun, wenn man Nüsse mit Trockenfrüchten kombiniert?
Wir erinnern uns: Nüsse haben viele gesunde Fettsäuren (wenn sie nicht gerade geröstet oder anders behandelt wurden), Ballaststoffe, sowie Mineralstoffe und Vitamine.
Trockenfrüchte sind zwar hauptsächlich für ihren hohen Zuckergehalt bekannt, aber sie haben auch Ballaststoffe, Mineralstoffe und Vitamine.
Um zu untersuchen wie die Kombination aus beiden Nahrungsmitteln auf den Körper wirkt, wurden ca. 100 Übergewichtige über einen Zeitraum von 8 Wochen untersucht. In dieser Zeit sollten die Teilnehmer normal weiter essen. Eine Gruppe erhielt ca. 340 kcal täglich ZUSÄTZLICH in Form von Müsliriegeln, die andere Gruppe als Kontrollgruppe nicht.
Zur Überraschung vieler änderte sich das Körpergewicht trotz der zusätzlichen Kilokalorien nicht6.
Hier wirken sicherlich viele Faktoren zusammen:
- Ballaststoffe sind in beiden Nahrungsmitteln und sorgen für ein langanhaltendes Sättigungsgefühl
- die gesunden Fettsäuren der Nüsse wirken cholesterinsenkend und halten gleichzeitig den Blutzuckerspiegel in Schach
- Mineralstoffe und Vitamine sorgen für einen reibungslosen Stoffwechsel
Auch wenn die Stichprobengröße in dieser Studie überschaubar war, kann man aus den Ergebnissen lesen, dass es sehr wohl bessere und schlechtere Alternativen als Zwischenmahlzeit gibt. Die Menge der Kilokalorien alleine ist kein sinnvolles Entscheidungskriterium wenn es darum geht, ob ein Lebensmittel gegessen werden sollte oder nicht.
Aber wie so häufig: ZU viel ist nicht gut. Das gilt für alle Lebensmittel und eigentlich auch für alle Lebensbereiche!
Ich finde es jedoch wichtig den Menschen die „Angst“ vor den vermeintlich vielen Kilokalorien in Nüssen zu nehmen. Vor allem möchte ich diejenigen wach rütteln, die Nüsse für zu kalorienhaltig empfinden, sich umdrehen und zum nächsten Schokoriegel (oder Chipstüte) greifen;)
Fazit
Trockenfrüchte und Nüsse sind eine super Kombination! Wir erhalten viel Energie, Ballaststoffe und andere wichtige Nährstoffe, die zur Bewältigung unserer täglichen Aufgaben so wichtig sind!
Dies gilt auch für diese Energie-Pralinen, Cake pops, und all die Variationen die es davon gibt! Ein schöner Nebeneffekt: die schlanke Taille bleibt!!!!
Diese Beobachtung konnte ich am eigenen Leibe machen. Dies nun auch noch wissenschaftlich bestätigt zu bekommen, ist natürlich toll! :)
Gummibärchen und co. sind überflüssig! Es gibt so leckere gesunde Möglichkeiten zu Naschen – und gleichzeitig muss man nicht auf eine schöne Figur verzichten. Perfekt, oder?!
Viel Spaß beim gesunden Naschen!
Quellen
1Mattes, R. D., Kris-Etherton, P. M., & Foster, G. D. (2008). Impact of peanuts and tree nuts on body weight and healthy weight loss in adults. The Journal of nutrition, 138(9), 1741S-1745S
2Tan, S. Y., Dhillon, J., & Mattes, R. D. (2014). A review of the effects of nuts on appetite, food intake, metabolism, and body weight. The American journal of clinical nutrition, 100(Supplement 1), 412S-422S.
3Chai, S. C., Hooshmand, S., Saadat, R. L., Payton, M. E., Brummel-Smith, K., & Arjmandi, B. H. (2012). Daily apple versus dried plum: impact on cardiovascular disease risk factors in postmenopausal women. Journal of the Academy of Nutrition and Dietetics, 112(8), 1158-1168.
4Rock, W., Rosenblat, M., Borochov-Neori, H., Volkova, N., Judeinstein, S., Elias, M., & Aviram, M. (2009). Effects of date (Phoenix dactylifera L., Medjool or Hallawi Variety) consumption by healthy subjects on serum glucose and lipid levels and on serum oxidative status: a pilot study. Journal of agricultural and food chemistry, 57(17), 8010-8017.
5Keast, D. R., O’Neil, C. E., & Jones, J. M. (2011). Dried fruit consumption is associated with improved diet quality and reduced obesity in US adults: National Health and Nutrition Examination Survey, 1999-2004. Nutrition Research, 31(6), 460-467. doi: 10.1016/j.nutres.2011.05.009.
6Davidi, A., Reynolds, J., Njike, V. Y., Ma, Y., Doughty, K., & Katz, D. L. (2011). The effect of the addition of daily fruit and nut bars to diet on weight, and cardiac risk profile, in overweight adults. Journal of Human Nutrition and Dietetics, 24(6), 543-551.)
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